Reinbek (sho). Ein Leben zu retten ist einfach. Das jedenfalls ist die Botschaft von Ärzten und Rettungsassistenten des Krankenhauses St. Adolf-Stift.

Anlässlich der bundesweiten "Woche der Wiederbelebung" informieren sie am Sonnabend, 21. September, während der Marktzeit von 8 bis 13 Uhr auf dem Täby-Platz die Passanten, wie sie schnell helfen können.

Vor einem plötzlichen Herzstillstand ist niemand gefeit. Obwohl dem Kranken fast jeder helfen könnte, tun es die wenigsten, zeigen die Erfahrungen. In Deutschland ist die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich sehr gering: Nur in 17 Prozent der Fälle werden einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen. Die aber wären sinnvoll, denn bei einem Herzstillstand sind es nur wenige Minuten, die über Leben und Tod entscheiden.

Hier setzt die "Woche der Wiederbelebung" vom 16. bis 22. September unter dem Motto "Ein Leben retten - 100 Pro Reanimation" an. Die Aktion ist von mehreren Fachverbänden der Anästhesisten in Deutschland initiiert und steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr.

"Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich an die 5000 Menschenleben gerettet werden", sagt Frank Böttcher, Notarzt und Anästhesist im Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift. Um die Hemmschwellen in der Bevölkerung vor der Ersten Hilfe abzubauen und die Wiederbelebungsrate zu steigern, beteiligen sich Ärzte des St. Adolf-Stiftes und Rettungsassistenten des Rettungsverbundes Stormarn (RVS) an der Aktion "Ein Leben retten". Auf dem Marktplatz haben die Reinbeker die Möglichkeit, ihre Reanimationsfertigkeiten aufzufrischen und so zu Lebensrettern zu werden.

Auch Christian Oehme, Rettungsassistent der Wache in Reinbek, ist am Sonnabendvormittag mit dabei. Oehme erlebt bei seiner Arbeit häufig, dass bei leblosen Personen keine Erstmaßnahmen eingeleitet werden. "Dabei ist es so einfach: Lebenszeichen prüfen, Hilfe rufen und Herzdruckmassage durchführen. Das kann jeder!"

Bürgermeister Axel Bärendorf geht mit gutem Beispiel voran und führt an der Übungspuppe eine Reanimation durch.