Wärmeversorgung: Bürgermeister soll Möglichkeiten für Einbau eines Blockheizkraftwerkes prüfen

Für Holger Kehl, Geschäftsführer des Freizeitbades, gibt es Grund zur Freude. Denn die Stadt will Schwimmern neu einheizen und damit das Betriebsergebnis verbessern. Ein Blockheizkraftwerk soll die 1,3 Millionen Liter Wasser in den Becken, Hallen und Duschen an der Hermann-Körner-Straße mit Wärme versorgen. Mögliches Einsparvolumen: mehr als 30 000 Euro pro Jahr. Bei Kosten von 90 000 Euro für die Wärmeversorgung ein stolzer Betrag. Volkmar Kämpf von der Firma IPP ESN Power Engineering stellte jetzt den Mitgliedern des Hauptausschusses drei Varianten für die Versorgung des Freizeitbades, der umliegenden Schulen und der noch zu bauenden Kita und Feuerwache vor. Favorisiert wird eine Mischung aus zentralen und dezentralen Anlagen. Der Bürgermeister als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Freizeitbad Reinbek Betriebsgesellschaft mbH wurde jetzt von den Mitgliedern des Ausschusses einstimmig beauftragt, Realisierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Kehl würde das BHKW lieber heute als Morgen einschalten: "Jedes Jahr, das verloren geht, wenn man es nicht macht, ist ein schlechtes Jahr." Zurzeit regeln noch 20 Jahre alte Gasheizkessel im Keller die Temperatur der 28 bis 29 Grad warmen Fluten. Auch der Stadt käme die Umrüstung zugute. Der Zuschussbetrag lag 2012 bei 427 000 Euro. Nicht zuletzt wird deutlich weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Luft geheizt. Der Gutachter schätzt 129 Tonnen pro Jahr mit einem BHKW statt jetzt 296 Tonnen. Ein Haushalt verursacht elf Tonnen. Ein gemeinsames "Kraftwerk" für Bad, Schulzentrum, Grundschule, Kita und Feuerwache am Mühlenredder wurde ebenfalls geprüft, hat sich aber wegen der notwendigen langen Leitungstrassen als zu unwirtschaftlich erwiesen, erläuterte der Gutachter.

Seine Empfehlungen favorisieren den Umbau der Heizzentrale im Freizeitbad auf Heizkessel mit BHKW. Das Schulzentrum solle ebenfalls ein BHKW erhalten und die noch zu bauende benachbarte Kita mit einbinden. Der Heizkessel an der Grundschule sollte erneuert und die Feuerwache, deren Bau noch nicht beschlossen ist, eine eigene Heizungsanlage bekommen. Übernimmt ein Partner die Investitionen, betragen die Kosten für die Stadt pro Jahr 173 774 Euro. Der Gutachter prognostiziert, dass die Stromkosten steigen und die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) angehoben werde. Da für vom BHKW erzeugten Strom keine Umlage zu zahlen ist, verbessere sich die Stromkostenersparnis.