Reinbek (sho). Für 20 000 Euro hat die Stadt die Sicherheit der Bürger und die der Feuerwehrleute erheblich erhöht.

Seit wenigen Tagen sind die Kameraden aus Ohe im Besitz einer Wärmebildkamera. "Damit sparen wir im Ernstfall bis zu Zweidrittel der Zeit", erklärt Wehrführer Oliver Selke.

Bislang war es so, dass sich seine Einsatzkräfte beispielsweise in verrauchten Wohnungen langsam, zuweilen ohne Sicht vorantasten mussten, um Verletzte zu finden. Im Blindflug ging es dabei an Möbelstücken oder anderen Hindernissen vorbei. Im schlimmsten Fall könnte es passieren, dass die Teams über Verletzte hinweg kriechen. "Das merkt man in der Einsatzkleidung nicht unbedingt, wenn Menschen unter etwas verschüttet sind", so Selke. Nun können die Retter direkt an der Tür mit der Wärmebildkamera Opfer sichten und zielgerichtet retten. Dadurch verkürze sich die Hilfszeit erheblich, so Selke. "Spätestens 19 Minuten nach Ausbruch eines Feuers müssen wir jemanden gefunden haben, sonst kommt die Hilfe zu spät. Sind wir nach 13 Minuten da und können schnell eingreifen, sind die Überlebenschancen noch gut", erklärt der 35-Jährige. Die Kamera erhöhe auch die Sicherheit der Retter, weil sie Gefahren schneller erkennen.

Ein weiterer Pluspunkt: Mit Hilfe der Kamera kann die Feuerwehr blitzschnell Glutnester oder verstecktes Feuer ausmachen. Qualmt es links aus einem Dach, kann der Brandherd trotzdem auf der rechten Seite sein. Dort setzen die Kameraden nun sofort an. Zudem wird das Bild der Kamera auf einen externen Monitor übertragen, die Einsatzleitung kann von draußen dirigieren. Die Bilder werden aufgezeichnet, der Einsatz kann später ausgewertet werden. Auch bei der Rettung Vermisster wird die Kamera eingesetzt. "Ihre Sicht ist unendlich. Fahren wir mit der Drehleiter rauf, können wir ein Kornfeld abscannen und jemanden entdecken."