Grundschule: Bundesfreiwilligendienstler ist große Hilfe im Schulalltag

Einmal in der Woche geht es nachmittags hoch her in den Räumen der Betreuten Grundschule Aumühle. Neun kleine Jungen sitzen um den Tisch, den Blick auf die Spielkarten in der Hand, voll konzentriert. Lukas Lindemann, seit einem Jahr als Bundesfreiwilligendienstler an der Grundschule, legt die nächste Karte. "Ha, Kreuz, das passt", ruft Jacob und legt ab. "Ich sage Mau", ertönt es neben ihm. "Und ich "Mau-Mau" und fertig", freut sich Justus.

Immer mittwochs nach dem Mittagessen verwandelt sich der Hort in eine kleine Zockerhöhle, denn dann wird Mau-Mau gespielt. "Es ist ein bisschen wie in Las Vegas", sagt Lucia Tilmes, die den Verein "Feste Grundschulzeiten" leitet. Die Kinder haben auch schon andere Spiele ausprobiert, aber Mau-Mau ist der Renner. Der achtjährige Justus ist immer dabei und hat sogar einen Pokal für die Spielrunde gebaut. Stolz präsentiert er die "Zockerschale" - eine mit silberner Farbe bemalte und mit Nägeln gespickte Baumscheibe, auf der Rückseite mit den Namen der Gewinner beschriftet.

"Die Kinder lieben das Spiel", freut sich Lukas Lindemann, der mit seiner ruhigen Art immer dafür sorgt, dass es fair und gerecht zugeht. Seit knapp einem Jahr ist er als erster so genannter "Bufdi" an der kleinen Grundschule - und von seinem Job begeistert. "Ich glaube, ich habe die beste Stelle erwischt", sagt der 21-Jährige, der seine kleinen Schützlinge weit überragt. Er schätzt die nette Atmosphäre an der Schule sehr.

Für den Freiwilligendienst hat sich Lukas Lindemann nach dem Fachabitur an einem Hamburger Wirtschaftsgymnasium entschlossen. "Ich habe hier in Aumühle zuvor meinen Realschulabschluss gemacht, daher kenne ich die Schule", erzählt er. Lindemanns Arbeitstag an der Grundschule beginnt um 7.30 Uhr in der Frühbetreuung. Bis zum Unterrichtsbeginn um 8 Uhr wird gespielt. "Dann bin ich im Unterricht dabei und betreue zum Beispiel einzelne Schüler bei Leseübungen", erzählt er.

Wenn mittags die Unterrichtszeit endet, arbeitet Lukas Lindemann im Hort weiter, denn Grundschule und Hort teilen sich ihn, den "Bufdi". Nach dem Mittagessen werden Hausaufgaben gemacht, dann gespielt. Ob es beruflich für ihn mit Kindern weitergeht, weiß der 21-Jährige noch nicht. Die Bufdi-Stelle in Aumühle, die ab Oktober wieder frei ist, empfiehlt er jedenfalls sehr. Schulleiter Stefan Platte ist froh, dass es mit dem Freiwilligendienst so gut läuft. "Lukas ist eine enorme Hilfe für uns, und wir möchten auf jeden Fall wieder einen Bufdi haben".

Infos direkt bei der Schule unter (0 41 04) 15 65 oder beim "Internationalen Bund" unter www.internationaler-bund.de .