Heinrich Dierking wollte nach eigener Aussage niemanden herabsetzen, versteht die Aufregung nicht

. Der Disput über beleidigende Worte, fachliche Kompetenz und moralische und politische Fähigkeiten geht in eine weitere Runde. Bislang hatte Heinrich Dierking, Fraktionschef von Forum 21, behauptet, die Mitglieder des Bauausschusses während einer Sitzung im Mai nicht als "Schweineköpfe" bezeichnet zu haben. Genau wegen dieser Äußerung weigert sich die SPD jedoch, ihn am kommenden Donnerstag zum Vorsitzenden des Bauausschusses zu wählen. "Diese Position erfordert Sachlichkeit und Neutralität, die trauen wir ihm nicht zu", sagt SPD-Mann Tomas Unglaube.

Nun sagt Heinrich Dierking: "Die Wortwahl ,Schweineköppe' geschah spontan und ohne Vorsatz." Er hätte auch sagen können "Typen", "Leute", möglicherweise sogar auch "Schweinepriester" oder sonst was, schreibt er weiter. Keinesfalls habe er die Bemerkung mit dem Vorsatz gemacht, andere Ausschussmitglieder herabzusetzen. Dierking verweist darauf, dass diese Bemerkung vom Ausschussvorsitzenden auch nicht mit einem Ordnungsruf beantwortet worden sei, betont jedoch zugleich, dass dies sicherlich auch "angesichts des Gesamtzusammenhanges nicht gerechtfertig gewesen wäre, sicher meinen sofortigen Widerspruch herausgefordert und so zu einer Klärung geführt hätte".

Die ganze Aufregung kann der Fraktionschef von Forum 21 nicht verstehen. Seit Mai sei niemand auf ihn zugekommen, hätte ihn auf die Bemerkung angesprochen. Das Ansinnen der SPD erscheint ihm "seltsamerweise nur auf persönliche Diffamierung gerichtet und anscheinend ohne politisch-strategische Ausrichtung". Denn wie sei sonst zu erklären, dass die SPD ihn nicht als Vorsitzenden des Bauausschusses, jedoch als Mitglied des Hauptausschusses akzeptiert, der doch eine viel größere Bedeutung habe. Die Antwort der SPD: "Im Hauptausschuss ist Herr Dierking Mitglied und nicht in einer leitenden Funktion", so Unglaube. Dierking hat schon jetzt ein "Hauen und Stechen" angekündigt, falls er nicht gewählt werden würde. Dann würde über die Besetzung der Ausschüsse nicht mehr wie sonst als ganzes, sondern Posten für Posten abgestimmt.

Um das zu verhindern, soll es nun vor der Stadtverordnetenversammlung ein informelles Treffen der Fraktionsvorsitzenden auf Einladung des Bürgervorstehers geben.