Tonteich: Konzert mit 90 Sängern und Band ein voller Erfolg

An die 700 Menschen waren am Sonnabendabend ins Tonteichbad gepilgert, um bei freiem Eintritt eine Premiere und einen ganz besonderen Abend zu erleben.

Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn waren alle Plätze auf den Stufen belegt. 90 Chorsänger aus Wohltorf unter der Leitung der Kantorin Andrea Wiese hatten sich unten am Nichtschwimmerbecken in mehreren Reihen aufgestellt, um unter freiem Himmel und vor der Kulisse des ruhig daliegenden Tonteichs zu singen. Direkt daneben hatten die Musiker von Joes Jazz Service ihre Instrumente aufgebaut. "Was Sie heute Abend hier hören, ist mehr als Jazz und Gospels - es ist ein musikalisches Cross-Over-Ereignis", kündigte Kantorin Andrea Wiese durchs Mikrofon an.

Die Kirchenmusikerin mit dem Faible für Jazzmusik hatte zwar schon häufig mit ihren Konzerten in Wohltorf für Furore gesorgt. Doch was die vielen Hundert Zuhörer an diesem lauen Abend erlebten, war bislang einmalig. "Diese Mischung aus Open Air am Tonteich, Jazz und Chormusik ist wunderbar", sagte der Wohltorfer Jörn Rehbein (49). Andere Besucher gerieten angesichts der romantischen Atmosphäre geradezu ins Schwärmen. "Die Musik, das Wasser, der Mond über dem Ufer, die Festivalstimmung - das ist einfach herrlich", sagte die Wohltorferin Nicole Gorges (52) mit Blick auch auf zahlreiche Feuerkörbe.

Überall auf den Wiesen hatten die Besucher ihr Picknick ausgepackt, oder genossen den "Tonteichteller" mit Käse, Salami und Oliven. Am Grill wurde Wurst verkauft, es gab Bier, Wein und Cocktails. Wer dort an einem der weißen Stehtische stand, hörte zwar nicht viel von der Musik. Aber der guten Stimmung und dem Festival-Flair tat das keinen Abbruch.

Weiter unten konnten die Zuschauer live erleben, wie sich Chorgesang mit Musik von der Band abwechselte oder vermischte, der Rand des Tonteichbeckens abwechselnd zur Copacabana, zu den amerikanischen Südstaaten oder auch zur kalifornischen "Route 66" wurde. Mit Watermelon Man (Jazz), Girl from Ipanema (Samba), Route 66 (Blues) oder Amen (Gospel).

Die Chormitglieder wussten bis zu ihrem großen Auftritt gar nicht genau, was sie an diesem Abend erwartete. Wie die Besucher waren auch die Mitwirkenden überrascht, dass das Konzert so lange dauerte. Als nach drei Stunden der letzte Ton verklungen war und für einen Moment Stille eintrat, schallten die Rufe vom anderen Ufer herüber: "Zugabe, Zugabe!", riefen Gäste des Tontauben-Clubs. Und auch Bernd Wyrwinski, Geschäftsführer des Tonteich-Vereins, war angetan: "Wir haben erwartet, dass es ein Erfolg wird. Aber mit so viel Zuspruch haben wir nicht gerechnet. Es wird auf jeden Fall mehr solcher Konzerte geben."