Reinbek (sho). Bislang hatte sich Hartwig Löhr, Mitglied der CDU-Fraktion, zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen nicht geäußert. Nun bricht er sein Schweigen.

"Jetzt ist genug, die Selbstdarstellungen von drei Herren in diversen Zeitungen veranlassen mich, Klartext zu reden und meine Gründe für die damalige Verweigerung meines Beitrittes zur CDU-Fraktion zu nennen", schreibt er in einer Pressemitteilung.

Hintergrund: Der CDU-Mann hatte kurz vor der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung erklärt, nicht Mitglied der Fraktion werden zu wollen. Als Grund nannte er damals Differenzen in der Partei. Seine politischen Mitstreiter vermuteten vielmehr, dass er ihnen den Rücken kehrte, weil er nicht die Funktionen im Ortsverband bekommen hatte, die er anstrebte. Während der politische Betrieb mehr oder weniger auf Eis lag, brachten Gespräche hinter den Kulissen dann die Kehrtwende: Löhr trat der Fraktion bei. Alle Sitze in der Stadtverordnetenversammlung waren damit für die CDU gesichert. Aus Empörung über den Wiedereintritt legte nun Hermann Butzke sein Mandat nieder, Klaus Köpke und Wilfried Potzahr traten aus dem CDU-Ortsverband aus.

"Die Reaktionen der drei Herren Selbstdarsteller mit ihrer Verbreitung von Lügen und Unterstellungen, zeigt ihr gestörtes Verständnis zu einer demokratischen Mehrheitsentscheidung, die ihnen nicht gefallen hat", sagt Hartwig Löhr. Er habe der Fraktion nicht angehören wollen, weil die für den Wahlkampf Verantwortlichen schlechte Arbeit geleistet und eines der schlechtesten Ergebnisse seit 1955 eingefahren hätten ohne im Anschluss daraus die persönlichen Konsequenzen zu ziehen. Die hat Hartwig Löhr auch nicht gezogen. Von verschiedenen Seiten hatte man ihm nahegelegt, sein Mandat niederzulegen und einem anderen Politiker die Chance zu geben, nachzurücken. Er sagt: "Nein, ich kneife doch nicht."