Grundschule: Schüler lernen auf dem Pausenhof spielend Verkehrsregeln

Auf 40 mal 16 Metern können die Mädchen und Jungen der Grundschule Klosterbergen nun lernen, wie man sich im Straßenverkehr richtig und sicher verhält. Den Pausenhof ziert eine neue, mit weißer Farbe gestaltete Straße. "Mitarbeiter der Stadt haben sie in den Ferien schnell und unkompliziert aufgemalt", freut sich Annedore Rauh, seit vier Jahren Beauftragte für Verkehrserziehung an der Grundschule.

Derzeit gilt noch an jeder der vier Kreuzungen auf dem großen Pausenhof "rechts vor links". Ab Herbst werden mobile Verkehrsschilder noch schwierigere Vorfahrtsregeln und unübersichtlichere Situationen simulieren.

Die Verkehrserziehung beginnt an der Grundschule bereits in der ersten Klasse. Während die Kinder zunächst lernen, wie sie sicher eine Straße überqueren und welche Kleidung sie tragen sollten, um besser gesehen zu werden, werden ab der zweiten Klasse bereits die Verkehrsregeln gepaukt. "In der vierten Klasse kennen dann alle mindestens 15 bis 20 Verkehrsschilder", erklärt Lehrer Torsten Lauenstein.

Immer wieder stellt er fest, dass Erstklässler "im Hier und Jetzt leben und keine Gefahren kennen". Deshalb lautet die oberste Regel, an die sich alle halten müssen: An jeder Straße erst mal halten und gucken und immer die Ampel benutzen, statt einfach quer über die Straße zu rennen. "Kinder können noch keine Geschwindigkeiten abschätzen. Wie weit ein Fahrzeug noch entfernt ist, wissen sie nicht", so Lauenstein.

Viele seiner Schüler kommen bereits in der ersten Klase morgens allein zur Schule. Meist sind es jene Kinder, die im Umfeld der Schule wohnen und nur kurz den Täbyplatz überqueren müssen. "Andere werden noch in der dritten Klasse von ihren Müttern bis vor die Klassentür gebracht." Die Lehrer haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass Kinder auch im Grundschulalter durchaus in der Lage sind, den Schulweg allein zu bewältigen. "Kinder können viel, man muss sie nur lassen", sagt Annedore Rauh. Die Anreise mit dem Fahrrad sei allerdings schon die Königsdisziplin. Denn eigenständig fahren, auf den Verkehr achten und Handzeichen geben, seien sehr viele Dinge auf einmal.

Eltern, die unsicher sind, ob ihre Kinder den Schulweg sicher allein bewältigen, sollten, so der Rat beider Verkehrserzieher, ihren Nachwuchs allein gehen lassen und versteckt beobachten.

Damit nicht alle Eltern ihre Kinder in der Anfangs- und Übungsphase einzeln zur Schule begleiten, haben sich einige Mütter und Väter zusammengeschlossen. Am Treffpunkt Feuerwehrwache an der Klosterbergenstraße sammeln sich die Kinder und werden von einem Elternteil zu ihrer Schule gebracht.