Wentorf (st). Die etwa 50 Mitarbeiter des Praktiker-Marktes Auf dem Ralande erleben derzeit eine Achterbahn der Gefühle.

Hieß es Anfang Juli noch, die Wentorfer Filiale werde zu Max Bahr umfirmieren, wurde am folgenden Tag bekannt, dass die Praktiker AG für acht Tochtergesellschaften Insolvenz angemeldet hat. Ende Juli ging auch die Praktikertochter Max Bahr insolvent. Jetzt steht fest: 51 Praktiker-Märkte müssen schließen, darunter auch die Filiale in Wentorf.

In der offiziellen Pressemitteilung werden die Schließungen als Beginn der "erforderlichen operativen Sanierung" bezeichnet. "Diese Märkte haben unter dem Dach von Praktiker oder Max Bahr keine Perspektive", so Rechtsanwalt Christopher Seagon, vorläufiger Insolvenzverwalter. Er sieht jedoch durchaus Chancen, für die betroffenen Standorte Investoren aus anderen Branchen zu finden. "Ob Möbel oder Textil - der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt", sagte sein Pressesprecher Holger Voskuhl gestern.

Den insgesamt 1500 Mitarbeitern an den 51 Standorten werde "derzeit" nicht gekündigt. Seagon hofft für sie auf eine Übernahme durch mögliche Investoren. Das hoffen auch die etwa 50 Beschäftigten in Wentorf, die sich aus Angst um ihre Jobs nicht öffentlich äußern wollen. Zu einzelnen Standorten und Terminen gibt es derzeit keine näheren Informationen: "Wir geben keine Wasserstandsmeldungen über laufende Verhandlungen", so Voskuhl. Auch nicht zum Abverkauf, der noch in dieser Woche starten soll. "Den Termin wissen selbst wir noch nicht", sagte eine Wentorfer Mitarbeiterin.