Wentorf (gr). Ein Anstifter, ein Fahrer, zwei bewaffnete Gewalttäter für die grobe Arbeit, eine dürftige Beute und am Ende vier Täter vor Gericht - so lassen sich die Planung und der Ablauf zweier Raubüberfälle auf den Rewe-Supermarkt in Wentorf im Januar 2013 beschreiben.

Eugen O. (22) wurde als Heranwachsender vom Jugendschöffengericht Ahrensburg bereits zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, sein Komplize Alex L. (21) kam mit zwei Jahren auf Bewährung davon. Gestern wurde vor dem Landgericht Lübeck gegen die beiden Drahtzieher im Hintergrund verhandelt. Jakob B. (25) hatte vor den Überfällen im Januar 2013 länger selbst in dem Supermarkt gearbeitet, sein Freund Martin H. (24) hatte die beiden Haupttäter zum Tatort gefahren.

Am 8. Januar wurde zunächst der Rewe-Getränkemarkt an der Berliner Landstraße überfallen. Martin H. fuhr mit seinem Freund Eugen O. am 8. Januar kurz vor Geschäftsschluss nach Wentorf. Mit einem Messer bedrohte O. den Kassierer und flüchtete mit 880 Euro aus der Kasse. "Ich selbst mochte den Überfall nicht ausführen. So etwas kann ich nicht - das passt nicht zu mir", sagte Martin H. gestern. Wegen der eher kläglichen Beute wollte man knapp zwei Wochen später den Tresor aus dem Rewe-Supermarkt ausräumen.

Wieder sollte Eugen O. den Überfall übernehmen, zur Unterstützung holte Martin H. seinen Freund Alex L. eigens aus Berlin ab. Mit einer Schreckschusspistole und einem Messer bedrohten die beiden den stellvertretenden Marktleiter, der im Tresorraum gerade bei der Tagesabrechnung saß. Alles klappte reibungslos, doch beim Geldzählen gab es wieder lange Gesichter. Knapp 4000 Euro kamen zusammen. Nicht einmal darüber konnten die vier sich lange freuen, wenige Tage später wurden sie gefasst.

Martin H. hat sich inzwischen schriftlich bei den Opfern entschuldigt und beiden Männern je 350 Euro Schmerzensgeld gezahlt. Der Prozess wird am 12. August fortgesetzt.