Wilfried Potzahr verlässt als Dritter aus Protest den CDU-Stadtverband

Jetzt hat auch Wilfried Potzahr den Stadtverband der CDU aus Protest wegen "Hartwig Löhrs Spielchen" verlassen. "Diese Reinbeker Politik-Posse will ich nicht mittragen", teilte der Ex-Fraktionschef gestern mit. Wie berichtet, hatte Löhr mit seinem Austritt aus der CDU-Fraktion und dem späteren Wiedereintritt für Wirbel gesorgt: Gestern erklärte Potzahr nach Hermann Butzke, der sogar empört sein Mandat niedergelegt hatte, und Klaus Köpke als drittes Mitglied seinen Austritt aus dem Stadtverband. "Ich habe lange überlegt", sagte Potzahr gestern. "Ausschlaggebend war für mich, dass eine Reihe neuer, jüngerer Mitglieder darunter leidet, dass Hartmut Löhr wieder aufgenommen wurde."

Der habe aus gekränkter Eitelkeit nicht nur CDU-Wähler vor den Kopf gestoßen, allen Parteien Zeit gestohlen und zudem bislang verhindert, dass die neuen Gremien besetzt wurden, sondern viele Bürger in ihrer Wahlverdrossenheit noch bestätigt. "Ausbaden müssen das vor allem jüngere, engagierte CDU-Poliker", kritisiert Potzahr. Die CDU hätte einen Schlussstrich setzen müssen. "Stattdessen wurde der Querulant wieder aufgenommen."

Wilfried Potzahr war seit 2002 zunächst als bürgerliches Mitglied für die CDU-Fraktion aktiv. Sieben Jahre war er Fraktionschef, zehn Jahre Parteivorsitzender. 2012 legte er seine Ämter aus gesundheitlichen Gründen nieder. Die CDU bleibe seine politische Heimat, betont er. Nur nicht die Reinbeker CDU - solange dort Trauerspiele aufgeführt würden.

Patrick Ziebke, Vorsitzender des Stadtverbandes, sagt: "Ich bedaure die Austritte sehr. Ich wusste zwar, dass Wilfried Potzahrs Entscheidung im Raum stand, wollte mich aber nicht einmischen. Denn die Wiederaufnahme war eine Mehrheitsentscheidung der Fraktion." Der Fraktionsvorstand war gestern Abend nicht zu erreichen.