Reinbek (sho). Mit seinem aufsehenerregenden Austritt aus der CDU-Fraktion und dem späteren Wiedereinstieg hat der Stadtverordnete Hartwig Löhr nachhaltig für Unruhe gesorgt.

Nachdem Hermann Butzke aus Empörung über das Verhalten seines politischen Mitstreiters seinen Sitz in der Reinbeker Stadtvertretung geräumt hat, ist nun Klaus Köpke aus dem Stadtverband ausgetreten. Nach mehr als 40 Jahren CDU-Mitgliedschaft wird er sich nunmehr nicht mehr auf kommunaler Ebene, sondern im Kreisverband Stormarn engagieren.

"Für mich ist beim Stadtverordneten Hartwig Löhr die CDU-Fraktionsverweigerung und der kurzfristige Sinneswandel - frei nach dem Motto ,da bin ich wieder' - eine unglaubliche Politposse. Kann man wirklich in Reinbek seine kommunalpolitische Tätigkeit zu einer persönlichen Spielwiese machen?", fragt Köpke. Hartwig Löhr habe es nicht verkraftet, dass die CDU Reinbek bei der Kommunalwahl mit einem jungen Team angetreten sei und die älteren Semester bei der Aufgabenverteilung im Stadtverband nun eine kleinere Rolle spielen. Eine Sicht der Dinge, die Klaus Köpke nur schwer nachvollziehen kann.

Er selbst hatte sich für einen politischen Generationswechsel eingesetzt und sich zwei Legislaturperioden als Bürgerliches Mitglied im Jugend-, Sport- und Kulturausschuss engagiert. "Mein Ziel war es immer wieder, mich um Jugendliche zu kümmern, junge Menschen für die Kommunalpolitik zu interessieren." Im Augenblick scheinen andere Kräfte in der Reinbeker CDU das Sagen zu haben, meint er und fügt hinzu. "Da muss ich nicht dabei sein."

Der Fraktionsvorsitzende Hans Helmut Enk wünscht sich derzeit einfach nur eins: Ruhe in der CDU. "Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir der Kindergarten in den letzten Wochen auf den Keks gegangen ist", sagt er.