Reinbek (sho). Hartwig Löhr kommt wieder, jetzt geht Hermann Butzke. Auf diese einfache Formel lässt sich das Ergebnis bringen, das CDU-Fraktionschef Hans-Helmut Enk in den vergangenen Wochen ausgehandelt hat.

Nach vier Wochen Vakanz sei seine Fraktion mit zehn Abgeordneten wieder komplett, verkündet der 78-Jährige.

Damit war nicht unbedingt zu rechnen, hatte Hartwig Löhr doch noch vor der konstituierenden Sitzung der Stadtvertretung im Juni mit Pauken und Trompeten seine Fraktion verlassen, um als Einzelkämpfer im Rathaus Politik zu machen. Grund waren interne Querelen in der CDU. Weil der Partei mit diesem Austritt nicht nur ein Sitz in der Stadtvertretung, sondern auch in den Ausschüssen verloren gegangen war, hatte der Fraktionschef hinter den Kulissen zahlreiche Gespräche geführt, um Hartwig Löhr zum Umdenken zu bewegen. Mit Erfolg.

Eine Entscheidung mit Folgen: "Hermann Butzke wird sich verstärkt seinem Kreistagsmandat widmen", erklärt nun Hans-Helmut Enk. Der Betroffene selbst wird auf Nachfrage deutlicher. "Die CDU ist jetzt den Marotten von Hartwig Löhr ausgeliefert. Das mache ich nicht mehr mit", so Butzke gegenüber unserer Zeitung. Dass er nicht weiter Stadtverordneter sein werde, wenn Hartwig Löhr wieder in die Fraktion zurückkehrt, habe er vorher mehrmals deutlich gemacht, so der CDU-Politiker.

"Die Fraktion hat sich ihre Entscheidung mitnichten leicht gemacht und ist letztlich rein sachlichen Erwägungen gefolgt", sagt Hans Helmut Enk. Die aufgetauchten persönlichen Querelen seien nicht zu leugnen, hätten aber in der Politik, wie er sie verstehe, nichts zu suchen.

Da Hermann Butzke sein Mandat niederlegt, rückt für ihn Martin André Wojak nach.

Die Entscheidung, Löhr wieder in die Fraktion zu holen und mit voller Mannschaftsstärke zu agieren, sei man auch den Wählern schuldig gewesen, sagt Enk.