Aumühle (ru/amü). Aumühle wird heute Abend einen neuen Bürgermeister bekommen. Denn es gibt mit Ottmar Schümann (60) einen Gegenkandidaten zu dem amtierenden Bürgermeister Dieter Giese (75).

Auch wenn es erneut zu einer theoretisch möglichen Pattsituation kommen sollte, nach dem zweiten Wahlgang entscheidet das Los. Beide haben das CDU-Parteibuch in der Tasche. Giese war jedoch von seinen eigenen Parteikollegen aus Altersgründen ins Aus gedrängt worden und zog nach der Kommunalwahl als Einzelkandidat in die Gemeindevertretung ein.

Der erste Anlauf zur Bürgermeisterwahl endete am 20. Juni mit einem überraschenden Ergebnis: Obwohl es mit Giese nur einen Kandidaten gab, kam es zum Patt (9:9 Stimmen) in zwei Wahlgängen. Nun gibt es um 20 Uhr im Sport- und Jugendheim, Sachsenwaldstraße 18, einen zweiten Versuch.

Jetzt wollen die Kommunalpolitiker in Aumühle, allen voran die CDU-Fraktion, einen Neuanfang und haben dafür in der letzten Fraktionssitzung entschieden, Schümann ins Rennen zu schicken. "Persönlich haben wir nichts gegen Dieter Giese", versichert Fraktionschef Torsten Gräper.

Der Projektmanager Schümann lebt mit seiner Familie seit 1983 in Aumühle. Er ist langjähriges bürgerliches Mitglied des Ausschusses für Kultur, Bildung und Sport und engagiert sich in der Gemeinde als Vorsitzender des Sportvereins TuS Aumühle-Wohltorf.

"Ein Generationswechsel ist uns wichtig", erklärt auch Knut Suhk, der für Bündnis 90/Die Grünen neu in die Gemeindevertretung eingezogen ist. Seine Fraktion plädiert für einen fließenden Übergang im Laufe der Wahlperiode, wird aber selbst keinen Kandidaten ins Rennen schicken.

Die UWG - stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung - hält an ihrem Wunschkandidaten Giese fest. "Ein Kandidat aus unseren Reihen ist nicht vorgesehen", so die Vorsitzende Trude Remmele. Auf den Posten des ersten stellvertretenden Bürgermeisters werde die UWG aber auf keinen Fall verzichten.

Hier liegt das Problem für die SPD, die ebenfalls keinen eigenen Bewerber hat, aber in Sachen Stellvertreter auch nicht nur den zweiten Stellvertreter-Posten akzeptieren möchte. Fraktionsvorsitzende Uwe Edler rechnet erneut mit einer Patt-Situation.