Bahnhof Aumühle: Frauenparkplätze werden nach viereinhalbjährigem Rechtsstreit saniert
Damit Frauen in der Dunkelheit und im Winter schnell und sicher den Eingang des Aumühler S-Bahnhofes erreichen können, ließ die Gemeinde vor sechs Jahren vier Frauenparkplätze in unmittelbarer Nähe des Bahnhofseingangs errichten.
Heute ist die Zufahrt zu den Parkplätzen gesperrt, Unkraut wuchert zwischen den Platten, die zum Teil gefährlich hoch stehen und Stolperfallen bilden. "Die Parkplätze waren nur etwa 18 Monate lang in Betrieb", erklärt Bürgermeister Dieter Giese, "dann stellte sich heraus, dass die Platten nicht richtig verlegt worden waren."
Bei Regen lief Wasser in die Rillen zwischen den Platten und konnte nicht versickern. Erste notdürftige Reparaturen hat die Gemeinde selbst vorgenommen, dann war klar, dass der Schaden so nicht zu beheben ist. Ein seitens der Gemeinde eingeschalteter Sachverständiger stellte fest, dass der Untergrund nicht die richtige, wasserdurchlässige Körnung hat. Auch das Format der verlegten Platten sei nicht optimal. Weitere Sachverständige wurden eingeschaltet. "Jeder versuchte, sich rauszureden", so Aumühles Bürgermeister, "wir sind zu keiner Lösung gekommen."
Was folgte, war ein mehrjähriger Rechtsstreit zwischen Gemeinde, Planungsbüro und ausführender Firma. "Wir haben die Parkplätze damals für 80 000 Euro bauen lassen", so Giese. Die Gemeinde war nicht bereit, die Sanierungskosten, die sich auf ebenfalls rund 80 000 Euro belaufen, zu tragen, deshalb wurde vor drei Jahren ein Anwalt eingeschaltet, die Parkplätze stillgelegt. Schließlich ging der Fall vor das Landgericht, den Beteiligten wurde ein Vergleich vorgeschlagen. Vor drei Monaten wurde die Vergleichsvereinbarung vom Planungsbüro und der Baufirma unterschrieben, so Giese. Die Sanierung soll nun von einem Sachverständigen überwacht werden.
Der Schriftverkehr zu diesem Fall fülle inzwischen zwei große Aktenordner, so Aumühles Bürgermeister. Insgesamt haben sich mittlerweile drei Anwälte und vier Gutachter mit dem Vorgang befasst.
Giese wartet jetzt auf die Materiallieferung, denn Baustart soll in der kommenden Woche sein. Nach etwa vierwöchiger Bauzeit werden die vier Frauenparkplätze wieder zur Verfügung stehen.
(ru).