Aumühle (pkb). Die Steinfische, die Volker Arens einmal im Garten eines Kunden entdeckt hatte, gefielen dem 43-jährigen Elektromeister nicht so gut. Aber die Idee war der Hit.

Kreativität und handwerkliches Geschick waren da und so nahm er einfach den nächsten schönen Feldstein mit nach Hause, griff zur Flex und schon ging's los. Die ersten gutgelaunten Steinfische entstanden unter den strengen Augen der kleinen Tochter. "Alle bekamen einen Namen. Manche wurden noch bemalt - goldfarben, wie Fische eben sein können", erinnert er sich und schmunzelt.

Nicht immer klappt alles, wie Volker Arens es sich vorstellt. "Mittlerweile bohre ich das Loch für die Stange zuerst. Dabei passiert am ehesten etwas. Manchmal knallt der Stein einfach in zwei Teile. Schiefer oder Glimmer sind nicht einfach zu verarbeiten, obwohl die Farben so schön sind. Also bleibt eigentlich nur Granit", sagt er.

Dafür eignet sich ausschließlich Diamantfräswerkzeug. Ist das Steckloch gebohrt, kommen die Augen dran. Entweder mit einem großen und einem kleinen Bohrer oder einer Bohrkrone, die eine erhabene Pupille hinterlässt. "Manchmal inspiriert einen der Stein und er bekommt Schuppen", sagt Volker Arens, der seine Fische übrigens schon lange nicht mehr in Aumühle bearbeitet. "Schnell kamen Bemerkungen von Familie und Nachbarn zur Geräuschkulisse, die die Steinfisch-Produktion begleitet. Er erntete ziemlich vehemente Kommentare wie "Das nervt!". Seitdem arbeitet er "an einer zugigen Ecke beim Bauern. Da stört der Lärm nicht und der Staub verfliegt schnell." Und das ist nicht wenig, wenn das Maul und die Nut für die Flosse ausgeschnitten werden.

Die Flossen wiederum entstehen aus Dielenbrettern, bevorzugt aus dem nicht rottenden Banhkirai-Holz. Übrigens auch nicht so leicht zu bearbeiten. "Man muss genau schauen, welche Flosse zu welchem Fisch passt. Das muss eine Einheit ergeben", sagt der Fisch-Macher.

Viele von seinen Geschöpfen zogen in fremde Gärten, um dort auf hohen Eisenstangen über den Beeten zu schwimmen. Manche blieben da. Wie "Svea", der Lieblingsfisch der Tochter, der eine große Rückenflosse hat und am kleinen plätschernden Brunnen hockt, und der große Wal, der es Volker Arens mit seinem Flossenschlag angetan hat. Viele andere schweben durch den Garten.

Wer einige Steinfische anschauen möchte, kann das bei "Handwerk am Rosenplatz" im Reformhaus, verabredet sich mit Arens oder schaut ins Internet: www.stein-fische.de