Umbau: Volkshochschulgebäude wird für den Brandschutz aufgerüstet

Noch sind die Stühle hochgestellt. In den verwaisten Klassenräumen arbeiten Handwerker unter Hochdruck. Kabelstränge hängen aus Wänden und Decken, Gerüststangen versperren Flure. Ab und zu dröhnt ein Presslufthammer aus einer Ecke des Volkshochschulgebäudes an der Klosterbergenstraße. Das wird inzwischen nicht mehr nur von Erwachsenen, sondern mehr und mehr von Schülern des Gymnasiums Sachsenwald genutzt. Und dies ist auch der Grund dafür, dass in dem etwa 50-jährigen Gebäude in den Ferien gewerkelt wird. "Durch die überwiegend schulische Nutzung des Gebäudes musste eine Nutzungsänderung beantragt werden", erklärt Bauamtsleiter Sven Noetzel - und damit ändern sich auch die gesetzlichen Auflagen für den Brandschutz. Knapp 300 000 Euro kostet die Aufrüstung die Stadt.

Etwa 4500 Meter Elektrokabel müssen verlegt, Wände gezogen und Türen eingebaut werden. Neue Rettungswege entstehen sowie zwei neue Treppen für Fluchtwege und ein Alarmierungsanlage, die es bisher nicht gab. Jan Thomsen, Sachgebietsleiter für Hochbau im Rathaus, geht davon aus, dass die Arbeiten mit dem Schulstart abgeschlossen werden können. "Bis auf die Treppen, die vorgefertigt angeliefert werden und noch nicht fertig sind."

Noch steht Thomsen im Treppenflur unter einer Arbeitsbühne. Die Stahlträgerdecke muss verkleidet werden. "Im Brandfall können 700 bis 800 Grad entstehen und da schmilzt der Stahl wie Kerzenwachs", erklärt er.

Während er und Mitarbeiter der beauftragten Firmen das Gebäude für die Schule ertüchtigen, wird im Büro der VHS das neue Semesterprogramm für die Erwachsenbildung vorbereitet. Dafür, dass VHS-Leiter Ralph Fellermann nicht mehr alleiniger Herr im Haus ist, muss sein Team einige Wermutstropfen schlucken. Denn für den Bau einer Rettungstreppe entfallen zwei weitere Räume für Beratun- gen und Kurse.

Die Schüler werden von den Veränderungen kaum etwas bemerken, wenn alle Kabelschächte wieder verschlossen sind. Nur die neue Sicherheitsbeleuchtung wird dann an den Fluchtwegen leuchten. Und im Notfall leitet ein elektroakustisches Warnsystem die Evakuierung ein. Doch der tritt hoffentlich nie ein, wünscht sich Thomsen.