Reinbek. Der Countdown für die Feiern des 775. Stadtjubiläums läuft. Drei Tage wird Reinbek vom 9. bis 11. August zur Festmeile. Zahlreiche Engagierte aus Vereinen, Verbänden, Chören und Schulen arbeiten zurzeit unter Hochdruck an der Vorbereitung des Programms. Wir stellen bis zum Festwochenende einige von ihnen vor. Heute: Ohne ihn läuft nichts - Uwe Huntenburg bastelt hinter den Kulissen.

Wenn das Festwochenende am Freitag, 9. August um 20 Uhr startet, hat Uwe Huntenburg schon einiges dafür geleistet. Der 73-jährige Reinbeker gehört zu den Freiwilligen im Vorbereitungsteam für das Fest und hat sich besonders für die Arbeitsgruppe Schönningstedt engagiert. Denn auf der als Festplatz auserkorenen Fläche neben dem Einkaufszentrum an der Sachsenwaldstraße steigt Reinbeks dreitägige Geburtstagsparty.

Jedes Detail zählt: "Hier wird ein Flaggenmast aufgestellt, an dem die Fahnen von allen zwölf Ortsteilen Reinbeks hängen sollen", berichtet Huntenburg. Nach dem Entwurf von Gisela Manzel, die ebenfalls zu seiner Gruppe gehört, wird er die einzelnen Flaggen an einer Leine befestigen, die er im Baumarkt entdeckt hat. "Ich habe eine Flaggenleine in Rot und Weiß gefunden - passend zu Reinbeks Wappenfarben", sagt der pensionierte Zöllner erfreut.

Immer, wenn in Reinbek etwas los ist, kann man sicher sein, dass auch Uwe Huntenburg, oft in Begleitung seiner Ehefrau Ebba, mit von der Partie ist. Legendär sind seine Auftritte vor und hinter der Bühne des VHS-Theaterensembles. Ohne seine technische Hilfe gäbe es keine Auftritte der Reinbeker Füchse und auch der Verein Kulturwerkstatt Reinbek profitiert von seinen Kenntnissen von Licht und Ton.

Im Zuge der Festvorbereitungen hat sich Uwe Huntenburg schon um alle Genehmigungen für das große Feuerwerk, das am Freitagabend, 9. August, um 22.30 Uhr gezündet wird, gekümmert. "Eigentlich sollten nach Frau Manzels Idee 775 Luftballons in den Himmel steigen, aber das wurde aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt." So entschied man sich für das Feuerwerk mit Dr. Norbert Albrecht, ein staatlich geprüfter Bühnen- und Großfeuerwerker. "Er hatte der Stadt angeboten, ein Feuerwerk zu stiften", erzählt Huntenburg. Gemeinsam mit dem Reinbeker Diplom-Chemiker und Ingenieur leitete er alles in die Wege, was es dafür so braucht. Sorgen um die benachbarten Felder müsse man sich nicht. "Bis dahin ist alles abgeerntet." Nichtsdestotrotz wird Huntenburg am Tag danach die Feldmark nach Feuerwerksresten absuchen. Auch für die anderen Jubiläumsfeierlichkeiten steht er als "Ausputzer" bereit.

"Schon als kleiner Junge habe ich gern gebastelt", erzählt der zweifache Großvater, der in Drochtersen bei Stade in einem reinen Frauenhaushalt aufwuchs. Beim Erzählen kommen die Erinnerungen wieder hoch, wie beispielsweise der 8. Mai 1945, als die Engländer zum Kriegsende auch in seinem Heimatort einmarschierten. "Ich stand vollkommen verängstigt am Straßenrand." Damals war er fünf Jahre alt - den Tag hat er noch genau vor Augen. Auch wenn das 775-jährige Bestehen der Stadt die historische Bedeutung dieses Ereignisses nicht erreichen kann, Uwe Huntenberg ist sicher, dass die kleinen Reinbeker die Geburtstagssause in guter Erinnerung behalten.