Nacht der Chöre: Joachim Winkel bereitet das große Konzert in der Nathan-Söderblom-Kirche vor

Der Countdown für die Feiern des 775. Stadtjubiläum läuft. Drei Tage wird Reinbek vom 9. bis 11. August zur Festmeile. Zahlreiche Engagierte aus Vereinen, Verbänden, Chören und Schulen arbeiten zurzeit unter Hochdruck an der Vorbereitung des Programms. Wir stellen bis zum Festwochenende einige von ihnen vor. Heute: Die Nacht der Chöre kann kommen.

Chorleiter Joachim Winkel sieht der Veranstaltung in der Nathan-Söderblom-Kirche gelassen entgegen. "Bei den Sängern ist das sicher ein bisschen anders", sagt der Schulmusiker (72) schmunzelnd.

Mit der Musik ist er aufgewachsen: Erst lernte er Blockflöte, mit zehn Jahren kam die Geige dazu. Im Studium widmete er sich noch Klavier und Gesang, sein Lieblingsinstrument aber ist die Bratsche.

1968 wollte Joachim Winkel nach drei Jahren Orchesterarbeit beim Berliner Sinfonie Orchester doch lieber in den Schuldienst wechseln. "Unter mehreren freien Stellen konnte ich wählen. Dass es Reinbek wurde, war Zufall. Spontan bog ich beim Schild von der Autobahn ab und was ich entdeckte, das gefiel mir", erzählt er.

Zur Nacht der Chöre, durch die er gemeinsam mit Organist Jörg Müller führt, bringt er die Chorgemeinschaft Ohe und den Vokalkreis Reinbek mit. Außerdem sind die Kantoreien der Kirchengemeinden West und Mitte dabei, der Sachsenwaldchor, die Sänger von Bella Musika Reinbek, der Junge Chor Reinbek sowie der Kinderchor. Etwa 200 Sänger wollen die Nathan-Söderblom-Kirche zum Klingen bringen. Vermutlich wird es eng. Deshalb soll die Musik auf den Täby-Platz übertragen werden. Mit den anderen Chorleitern - Mike Steurenthaler, Maximilian Nagode und Hartmut Petry - ist Joachim Winkel noch am Überlegen, ob alle auch gemeinsam singen. "Das Nachtlied von Rheinberger hat fast jeder Chor im Repertoire." Ansonsten kommt in der Nacht der Chöre alles vor: vom Madrigal bis hin zur Popmusik. Viel Zeit zum Proben bleibt nicht. "Darum werden vor allem Repertoirestücke zu hören sein", sagt Winkel.

Sollten trotzdem ein paar Töne daneben gehen, schafft Winkel es meist, dass keiner etwas merkt. "Singen kann jeder, aber nicht jeder gleich gut", zitiert er Bundespräsident Joachim Gauck.