Parksituation an Klosterbergenstraße

In der Reinbeker Ortswehr brodelt es. Das zumindest lässt eine anonyme E-Mail vermuten, die unserer Zeitung jetzt zugeschickt wurde. Im Betreff steht: "Feuerwehr Reinbek absolutes Halteverbot - kocht das Fass über?" Die elektronische Post enthält die Kopie einer Mitteilung aus dem Rathaus, die dem Gemeinde- und Ortswehrführer am Dienstagnachmittag zugestellt wurde, mit der Bitte, diese an die 100 Ehrenamtlichen weiterzuleiten. Absender ist die Verkehrsaufsicht. Es geht um Halteverbote gegenüber der Wache.

"Die dürfen da parken und wir bekommen ein Knöllchen."

"Aufgrund von Beschwerden aus der Bevölkerung und einer fehlenden Rechtsgrundlage wurden die Zusatzzeichen (Ausnahmeregelungen für die Feuerwehr) an den Halteverbotsschildern in der Klosterbergenstraße gegenüber der Feuerwache entfernt", heißt es in der Rathausmitteilung: Zukünftig eingeleitete Verfahren wegen Verstößen gegen das Halteverbot werden nur noch bei Feuerwehreinsätzen zurückgenommen.

"Eine völlig richtige Entscheidung der Stadt", sagt Gemeindewehrführer Karsten Hein. Unabhängig davon bleibe das Grundproblem: Parkplatzprobleme und eine Feuerwache mit vielen Mängeln erschweren den Kameraden seit Jahren den freiwilligen Einsatz. Deshalb hat die Stadt bisher ein Auge zugedrückt, wenn Pkw der Freiwilligen im Halteverbot standen. Doch wenn Einzelne den Bogen überspannen, könne die Stadt die Straßenverkehrsordnung schließlich nicht beugen und hier eine Sonderregelung schaffen, bedauert Hein.

Bürgermeister Axel Bärendorf sah sich zum Handeln gezwungen: "Die dürfen da immer parken und wir bekommen ein Knöllchen", hätten sich Bürger beschwert. Bärendorf betont, dass die Ausnahme für Feuerwehrleute im Einsatz noch gelte. Ziel sei es, eine dauerhafte Lösung zu finden und so hofft er, dass 2014 der Spatenstich für eine neue Feuerwache erfolgen kann.

Während die Wehrleitung die Reaktion der Stadt nachvollziehen kann, werde auf Facebook darüber heftig diskutiert, sagt Thomas Schilling, Sprecher der Ortswehr. Kameraden äußerten ihren Unmut darüber, dass nichts passiert, fühlten sich brüskiert. Bereits vor zwei Jahren hatten Freiwillige gedroht, ihren Dienst niederzulegen, wenn die Mängel der Feuerwache und die Parkplatzprobleme nicht gelöst würden.