C-Haus-Garten: BUND plant Natur-Klassenzimmer, jetzt fehlt nur noch “grünes Licht“ von der Politik

Direkt hinter dem Courvoisierhaus (C-Haus) an der Schulstraße beginnt für viele Kinder die Wildnis. Da summen Hummeln, an einem Teich lassen sich Kröten und Libellen entdecken. Den Wilden Garten des Jugendhauses möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) deshalb zu einem Lernort für alle Kinder umgestalten. Die Finanzierung steht. Und der Käufer der ehemals städtischen Immobilie hat den Jugendgruppen ein Nutzungsrecht für weitere zehn Jahre eingeräumt. Allerdings hat kaum jemand bemerkt, dass ein Teil des Gartens, etwa 300 Quadratmeter, als Schulerweiterungsreserve noch im Besitz der Stadt ist. "Das ist eine der wenigen Bewegungsräume, die wir hier noch haben", bestätigt Bürgermeister Axel Bärendorf die Eigentumsverhältnisse, die jetzt zum Stolperstein für die Finanzierung des Projektes werden könnten.

Denn die zugesagten Stiftungsgelder sind daran gebunden, dass der Wilde Garten für mindestens zehn Jahre bestehen kann. Für Bärendorf spreche nichts dagegen, dass die Fläche solange von den Kindern genutzt werden kann. Allerdings müsse die Politik ihr Okay geben, was nach der politischen Sommerpause von der Verwaltung auf die Agenda gesetzt werden soll.

"Wir waren davon ausgegangen, dass der Garten mitgenutzt werden kann", sagt Christiane Sturm von der BUND Ortsgruppe. Es liegen Finanzierungszusagen von 11 000 Euro von der Sparkassen-, der Gladigau- und der Buhck-Stiftung vor. Umweltpädagogen und die Grundschulen würden mitmachen. "Viele stehen dahinter", sagt Sturm und hofft, dass das Konzept auch die Politiker überzeugt.

Die Gründung des Lernortes "Wilder Garten" in Reinbek hat sich aus der Nutzung des C-Hauses entwickelt. "Seit Jahren dürfen wir diesen zum Spielen, Entdecken, Klettern und Bauen nutzen", so Sturm. Das "Grüne Klassenzimmer" kann den Unterricht und Aktionen für Kitas ergänzen, aber auch Anlaufpunkt für außerschulische Aktivitäten sein. Ein Weidentipi und ein Lehmofen sollen gebaut werden.

Insgesamt soll der etwa 600 Quadratmeter große Garten in seiner wildgewachsenen Form erhalten bleiben. Ursprünglich gehörte er einem Gärtner, einige Obstbäume und eine Pyramideneiche stammen noch aus dieser Zeit.