Reise: Pastor aus Kamerun nach bürokratischen Hürden erstmals zu Besuch bei Uwe Klemp

Schließlich kann man auch ohne leben, eine Familie gründen, Pastor im Baptistenbund Kamerun und Präsident eines 40 Gemeinden umfassenden Verbandes im Norden des zentral-afrikanischen Landes sein. Dass Samadel Kaskan dennoch die weite Reise antrat, ist dem Engagement seines Freundes Uwe Klemp, Pastors in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde am Jahnkeweg, geschuldet. Er hat von 2002 bis 2007 als Missionar in Kamerun gelebt.

Freundschaft trotz großer Distanz aufrechterhalten

"Dort ist unsere Freundschaft gewachsen", sagt Klemp. "Wir sind viel zusammen gereist. Haben diskutiert, gestritten, zusammen getauft, getraut, beerdigt." Teils waren sie auf abenteuerlichen Wegen mit ebensolchen Gefährten unterwegs. "Er war auch mein Übersetzer in die Landssprachen 'fulfulde' und 'mofo'. Nun war ich schon so oft dort, dass ich ihm mein Land zeigen wollte", sagt Klemp.

Was macht die Freundschaft aus, die per E-Mail oder telefonisch über diese große Distanz aufrechterhalten wird? "Ich habe viel von ihm gelernt als Pädagoge und Prediger. Wir haben gemeinsam gelacht, getanzt, getrauert. Er hat Erfahrungen tiefgehend mit mir geteilt", sagt Samadel Kaskan.

Auch jetzt hat sich Uwe Klemp sehr ins Zeug gelegt. Ein Stapel von Papieren, von der Krankenversicherung über Verpflichtungserklärungen, Flugtickets, den Reiseplan und vieles andere mehr musste beschafft und auch finanziert werden. "Wir werden aber auch dankenswerterweise von unserem Freundeskreis unterstützt", betont Klemp.

Parallel reiste Samadel Kaskan mehrfach mehrere 1000 Kilometer durch Kamerun, um vom Norden an der Grenze zum Tschad in den Süden zur Hauptstadt Yaoundé zu gelangen. Nur dort gab es den Pass, in den dann später das deutsche Visum ohne Geburtsdatum, denn er weiß es nicht, eingetragen werden konnte. "Eine Zitterpartie", sagt Uwe Klemp. "Man weiß nie, ob alles gut geht."

Samadel Kaskan verabschiedete sich von seiner Frau, den sechs Kindern, von denen das jüngste übrigens Uwe heißt, seiner Gemeinde und reiste los. Klemp hat seinen Freund in Paris getroffen, wo wenigstens die Sprache stimmt. "Aber es war kalt Anfang Juli", sagt Samadel Kaskan, der eher 29 bis 39 Grad Außentemperatur gewohnt ist. Er ist beeindruckt von Deutschland: "Die Menschen sind sehr freundlich, sehr nah an meiner Kultur. Die Gebäude, wie das Hamburger Rathaus, sind gigantisch und die Landschaft ist so grün", sagt er. Faszinierend sei die Ordnung, die Sauberkeit und Pünktlichkeit. "Hier schlägt keiner die Zeit tot."

Gastpredigt ist für den 21. Juli geplant

Uwe Klemp möchte seinem Freund nun viele Ecken von Deutschland zeigen. Darüber hinaus wird auch das Gemeindeleben bereichert. Denn am 21. Juli predigt Pastor Samadel Kaskan in der Kirche am Jahnckeweg. Sein Freund Pastor Uwe Klemp wird vom Französischen ins Deutsche übersetzen. Los geht es um 10 Uhr. Im Anschluss gibt es ein gemütliches Zusammensein im Gemeindehaus, genauso wie zum Abschied beim Kamerun-Nachmittag: Sonnabend, 10. August, ab 16 Uhr. Bei allen Terminen sind Gäste willkommen.