Baustelle: MöLa in Kürze von Haidkrugchaussee bis zur Tankstelle wieder beidseitig befahrbar

Seit die Bagger an der Möllner Landstraße angerückt sind, kosten die mit der Baustelle verbundenen Absperrungen, Umleitungen und die Einbahnstraßenregelung ansässigen Gewerbetreibenden bares Geld. Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent müssen sie in Kauf nehmen, weil Kunden die Geschäfte nur mit Umwegen erreichen.

Nach zahlreichen Gesprächen mit der Stadt haben sich Bürgermeister Axel Bärendorf und Noetzel jetzt dazu durchgerungen, die Möllner Landstraße zwischen Tankstelle und Haidrugchaussee wieder für beide Spuren zu öffnen. Die Verkehrsanordnung soll schnell und unbürokratisch schon ab kommender Woche geändert werden. Die Kunden können dann die Tankstelle, Apotheke, Drogerie, Pension und Fahrschule aus Richtung Witzhave anfahren und auf dem gleichen Weg wieder zurückfahren ohne auf Zwangs-Umwege durch den Norden Reinbeks gelenkt zu werden.

"Mit der Öffnung haben wir massive Bauchschmerzen. Doch wir wollen den Versuch wagen", informierten Noetzel und Bürgermeister Bärendorf gestern die Geschäftsleute. "Wenn es gut geht, lassen wir den Abschnitt so lange wie möglich auf", versprach Bärendorf. Es sei schwierig, hier eine dauerhafte für alle verträgliche Lösung zu finden, räumte der Bürgermeister ein, denn in vier Wochen wandere die Baustelle weiter. Aber er versuche, das Gummiband soweit zu dehnen wie es geht, um den Gewerbetreibenden entgegenzukommen.

Wie berichtet, verlegt der Zweckverband Südstormarn einen neuen Regenwasserkanal. Parallel dazu beginnt die Stadt mit Straßenbauarbeiten.

Und die fordern den Geschäftsleuten noch einiges ab, denn für die Verlegung eines Rohres muss die Straße voraussichtlich im September für eine Woche komplett gesperrt werden. "Es wird eine harte Zeit", sagt Ralf Wächter, Pächter der Shell-Station. Mit seinem freundlichen Servicepersonal und Aktionen wie "ein Cent pro Liter Baustellenrabatt", versucht er, wenigstens die Stammkunden bei der Stange zu halten. Die Durchreisekundschaft fehle und auch das Shop- und Waschgeschäft sei eingebrochen. "Uns fehlen 50 Prozent des Umsatzes."

Melanie Dörries von der Hirsch-Apotheke begrüßt deshalb das Entgegenkommen der Stadt, da jetzt die Kunden aus Witzhave, Schönningstedt und Stemwarde nach der Öffnung der Einbahnstraße keinen Riesenschlenker mehr fahren müssen. Auch Wolfgang Winckler freut sich, dass seine Drogerie wenigstens in den kommenden Wochen wieder besser erreichbar ist. Unterstützt wurden sie auch von Jörg Stamer. Der Inhaber der Pension Haidhus hat zwar geschäftlich nicht so extrem unter der Baustelle zu leiden wie seine Nachbarn, bringt aber trotzdem sein Engagement mit ein.

Die Königsberger Straße soll Ende Juli wieder geöffnet werden, kündigte Bärendorf an. Für die Optimierung des Verkehrsflusses werden die Phasen der Ampel am Heideweg angepasst. Da es sich um eine alte Anlage handelt, muss ein neues Programm aufgespielt werden.