Erholung: Staustress Richtung Ostsee muss nicht sein, die Sonne scheint auch in der Nähe

Die Reinbeker Familie startete zu einer Fahrradtour durch Wohltorf, Börnsen und Wentorf, um Punkt 12 Uhr machte sie im Reinbeker Eiscafé Veneto Station. "Wir sind Frühaufsteher und haben die Rundtour früh begonnen", sagte Steffi Sonnenberg. Für den Nachmittag hatten die 33-Jährige und Ehemann Oliver einen Motorrad-Ausflug geplant, während Sohn Tom mit seinem Freund zum Angeln wollte. "Ich habe gerade meinen Angelschein gemacht", erzählte der Zwölfjährige stolz.

Auf einer Bank am Mühlenteich genossen etwa zur gleichen Zeit Stefanie Thomas und Jasmin Herzke den Sonnenschein. "Wir treffen uns jedes Jahr zum Geburtstag meines Vaters bei den Eltern in Wentorf", erzählte Stefanie Thomas. Dafür ist sie mit ihren Söhnen Yorick (9) und Leander (7) aus Belgien angereist, wo die Familie aus beruflichen Gründen derzeit lebt. Bruder Henning und Freundin Jasmin wohnen in Bremen und waren fürs Wochenende gekommen. Gestern nutzten alle zusammen das schöne Wetter zum Radeln und um die Gegend zu erkunden. "Die Jungs haben zwei Monate Ferien - so ist das in Belgien", sagte Mama Stefanie.

Ein paar Schritte weiter, bei der alten Dänenbrücke zwischen Reinbek und Wentorf wuselten aufgeregte Kinder in Badehosen zwischen Plastikbooten herum. "Ich habe heute Geburtstag", rief Thore, der gestern zehn Jahre alt wurde. Zur Feier hatte er fünf Freunde für eine Bootsfahrt eingeladen. So kam es, dass die drei Väter Timm Trinkhaus, Timon Peter und Oliver Boldt ein Gummiboot sowie drei weitere Plastikboote auf der Wiese neben dem Museum Rade aufbliesen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln war die Geburtstagstruppe aus Geesthacht angereist, um auf der Bille bis zum Bergedorfer Schloss zu rudern. "Die Anlegestellte unter der Brücke ist ideal", sagte Timm Trinkhaus. Das erste Abenteuer musste die kleine Seefahrergemeinschaft unter der nahe gelegenen Eisenbahnbrücke bestehen. "Alle Mann aus den Booten", rief ein Vater, denn unter der Brücke war es zu flach, um mit den Schlauchbooten weiterzufahren.

Vorm Auslandssemester am Tonteich erholt

Im Tonteichbad kletterten die Wassertemperaturen um 14 Uhr auf 20,5 Grad. "Tendenz steigend", sagte Badleiterin Nancy Arndt. 686 Personen waren tags zuvor in das Naturbad gekommen, der Jahresrekord liegt bisher bei 1850 Besuchern. Für die beiden 22-jährigen Studenten Anneke Harder und Niclas Hübner aus Reinbek und Aumühle war es in diesem Sommer der erste Besuch des Tonteiches. "Das Wetter war ja bisher nicht danach", sagte Anneke, die gerade ein Praxissemester absolviert. Studienkollege Niclas reist demnächst für ein Studiensemester nach Südafrika, und zwar nach Stellenbosch bei Kapstadt.

Ein paar Decken weiter lagerte Familie Ahnfeldt mit den Zwillingstöchtern Lena und Lara. "Wir kommen aus Kirchwerder immer mal wieder gern zum Tonteich", sagte Stefan Ahnfeldt. In diesem Jahr - wegen des unbeständigen Wetters - war die vierköpfige Familie zum ersten Mal da. Während die Mädchen, die Seepferdchen- und Bronze-Schwimmabzeichen haben, sich immer wieder im Wasser tummelten, genossen Mama und Papa den Sonntag auf der Decke und fühlten sich fast wie im anstehenden Urlaub in Südtirol.