Stadtvertretung: Politiker war nach Querelen ausgeschert - Fraktionschef Enk will Wogen glätten

Als deren Kandidat war er zur Kommunalwahl im Mai angetreten und hatte ein Direktmandat errungen. Kurz vor der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung sorgte er, wie berichtet, für einen Eklat. Nach parteiinternen Querelen scherte er aus den Reihen der CDU aus und zog mit dem Status eines Fraktionslosen in die Stadtvertretung ein. Damit verärgerte er nicht nur seine Parteikollegen. Auch die Zusammensetzung der Fachausschüsse wurde durcheinander gewürfelt: Die CDU verlor je einen von vier Sitzen.

Fraktionschef Hans Helmut Enk arbeitet jetzt mit Hochdruck daran, die Wogen zu glätten: "Ich werde unverzüglich die Reinbeker CDU-Fraktion zur Sondersitzung einladen, sobald alle wieder aus dem Urlaub zurück sind. Das wird frühestens Ende Juli, auf jeden Fall rechtzeitig vor der nächsten Stadtverordnetenversammlung Ende August sein. Mir ist sehr daran gelegen, dass wieder Ruhe einkehrt und die CDU dem Wahlergebnis entsprechend in den Gremien der Stadt repräsentiert wird. Die unnötigen und teilweise unverständlichen Querelen müssen der Vergangenheit angehören." Bis zum Landesverband habe er jetzt die rechtlichen Voraussetzung für die Rückkehr geklärt: "Das ist eine verworrene Kiste." Die Erklärung Löhrs zum Beitritt in die CDU-Fraktion ist inzwischen erfolgt. Nach Rücksprache mit dem Landesverband ist dieses als Antrag zur Aufnahme in die Fraktion zu bewerten, über den die Fraktion abzustimmen hat.

Die Meinungen in der Fraktion sind geteilt

Ob Enk seine Mannschaft einen kann, bleibt bis zur Abstimmung offen. Die Reihen seien gespalten zwischen der Meinung "prima, dass er wieder dabei ist" und "er hat uns dermaßen geärgert, das wollen wir uns nicht mehr antun".

Zuletzt auf Kreisebene hatten CDU-Mitglieder versucht, Löhr zu einem Wiedereintritt in die Fraktion zu bewegen, um die "Schieflage" in den Ausschüssen wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Das ist jetzt offensichtlich gelungen. Nach Gesprächen hat sich Löhr überzeugen lassen, dass er nach 50 Jahren in der CDU nicht einfach hinschmeißen kann.

Der CDU-Politiker ist bis August in Polen und war gestern über sein Handy nicht zu erreichen.