775 Jahre: Reinbeker Museumsverein begrüßt 200 Gäste

"Die Mitglieder haben sich sehr viel Arbeit gemacht und tolle alte Fotos ausgegraben", freute sich Gerd Tamm. Der ehemalige Gemeindewehrführer, der seit 1952 in Reinbek wohnt, sah sich die Schautafeln im Stormarnsaal des Schlosses noch vor der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Axel Bärendorf an. Der verwies später mit Vergnügen auf das große Jubiläumswochenende vom 9. bis 11. August.

Auch Alfred Rund (72), der seit 1954 in Neuschönningstedt lebt, ist begeistert von der Präsentation. Er fand die Informationen über sein "Dorf" besonders interessant. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Möllner Landstraße noch mit Blaubasalt gepflastert war und als Panzerstraße für den Kalten Krieg diente", sagte der ehemalige Stadtverordnete. Er kennt die Straße nur unter ihrem jetzigen Namen, aber sie könnte möglicherweise vorher auch mal Mecklenburger Straße geheißen haben.

Horst und Brigitte Lohse wohnen an der Schulstraße 52. "Hier in meinem Elternhaus wurde ich auch geboren", erzählte die 72-Jährige. Sie und ihr Mann entdeckten gestern auf der Ausstellung alte Fotos von Soltaus Hof, der genau gegenüber des Sachsenwaldgymnasiums gestanden hat. Heute befinden sich dort Mehrfamilienhäuser. Bei der Betrachtung der alten Aufnahmen erinnerten sie sich an immer mehr Details. Die Siedlungshäuser, zu denen Brigitte Lohses Elternhaus gehört, wurden früher beispielsweise "die grauen Schwestern" genannt - der grauen Dächer wegen.

Reinbeks Kulturchefin Elke Güldenstein freute sich, neben der städtischen Kulturarbeit so viel ehrenamtliches kulturelles Engagement zu finden. "Das bewundere ich und das soll auch so bleiben", sagte sie in ihrer Begrüßungsrede.

Die Jubiläumsausstellung ist noch bis zum 11. August im Schloss zu sehen, danach in der VHS Sachsenwald.