Gemeindevertretung: Nach Pattsituation fällt die Entscheidung auf Rolf Birkner

Rund 50 Bürger verfolgten den Wahlabend, bei dem alle Wahlgänge auf Wunsch der Gemeindevertreter in geheimer Abstimmung erfolgten. Am Ende machte Amtsinhaber Rolf Birkner (76) das Rennen - jedoch erst im zweiten Anlauf.

Die Wählervereinigung Wohltorf (WW) hatte Birkner vorgeschlagen, Bündnis 90/Die Grünen verzichteten auf einen Vorschlag, die SPD setzte auf Ralf Inzelmann. Als Wahlleiter Uwe Diezmann das Ergebnis bekannt gab, ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen: "Acht Stimmen für Rolf Birkner, acht Stimmen für Ralf Inzelmann." Nach kurzer fraktionsinterner Beratung gab es den zweiten Wahlgang, in dem die Entscheidung mit 9:7 Stimmen knapp für Birkner fiel. Damit ist klar, dass Rolf Birkner, seit 17 Jahren im Amt, nicht mehr den vollen Rückhalt seiner Gemeindevertreter hat.

Auch die Wahl der Stellvertreter des Bürgermeisters erfolgte geheim. Einziger vorgeschlagener Kandidat für den ersten Stellvertreter war Wolf-Dietrich Lentz (Bündnis 90/die Grünen), der mit zwölf Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen gewählt wurde. Er ist damit der eigentliche Sieger des Abends. Zur zweiten Stellvertreterin wurde Susanne Itzerott (FDP) mit sieben Ja-Stimmen bei neun Enthaltungen gewählt. "Damit sind Sie die erste Bürgermeisterin in der Geschichte Wohltorfs", gratulierte ihr Birkner und sagte, damit sei sie auf dem Höhepunkt ihrer kommunalpolitischen Karriere angekommen.

In der Sachsenwaldgemeinde hat sich die Sitzverteilung nach der Kommunalwahl entscheidend verändert. Die Gemeindevertretung besteht jetzt aus vier Fraktionen mit 16 Mitgliedern. Absoluter Wahlsieger sind hier Bündnis 90/Die Grünen, die zum ersten Mal angetreten sind und mit 23,48 Prozent der Stimmen gleich mit vier Sitzen in die Gemeindevertretung eingezogen sind. Stärkste Fraktion bleibt die WW mit sieben Sitzen (bisher: zehn Sitze), gefolgt von den Grünen, vier Sitze, der SPD mit drei Sitzen (bisher: vier Sitze) und der FDP mit zwei Sitzen (bisher: drei Sitze).