Gymnasium: Fünftklässler haben mit Müll ihrer Kreativität freien Lauf gelassen

Die jüngsten Gymnasiasten, die Fünftklässler, haben mit ihrer Kunstlehrerin Wiebke Bötel gearbeitet und aus Altem Neues gemacht. In Zweiergruppen haben sich die Kinder zu Hause die gelben Säcke vorgenommen und nach Wiederverwertbaren durchforstet. Auch Gläser, Glühlampen und Holzkisten, Kabel, Strohhalme und viel, viel Alufolie fanden eine neue Bestimmung. Oft ergaben sich daraus sofort Ideen für die beeindruckenden Kreationen, die jetzt auf kleinen Plattformen und Pfählen neugierige Blicke auf sich ziehen.

"Zwei Stunden haben wir die Ideen gesammelt und uns überlegt, was wir aus dem Müll machen wollen", sagt Alejandro, der mit Tim zusammen ein silbern glänzendes U-Boot gebaut hat.

Lili und Chiara haben einen Paradiesvogel gebastelt, der Flügel aus bunten Strohhalmen hat und auf einem Nest aus Kabeln sitzt. Tim und Maxim steuerten einen schwarz-gelben Mondhund bei, dessen Körper unter anderem aus einer Eistortenform, die Beine aus Plastikbechern und der Kopf aus einer Dose entstanden sind. Unscheinbar kommt der Eimer von Till und Mika daher. Erst bei näherer Inspektion wird deutlich, dass es sich - mit alten Schwämmen aufgefüllt - um einen Wasserfilter handelt.

Keine Chance für Interpretationen geben Lucie und Nadine. Ihr Elefant ist genauso gut zu erkennen wie der Löwe von Clara. Sein luftiger Kopf ist aus Plastik, leicht und durchsichtig, der Körper unübersehbar aus Dosen. Auch das Raumschiff von Jonathan und Christian und der Kanarienvogel mit Glühbirnenkopf von Paul und Timo sind schnell identifiziert.

Schwieriger ist es bei der Fledermaus von Franzi und Lena. Für Ronja, die Große, haben Amy und Alicia zu Hause sogar eine Aufbewahrungskiste stibitzt. Auch der "General frog" von Max und Luca, die achtbeinige "Krachkuh vom Lande", die Anna gebastelt hat, oder die Kreuzung aus Hund, Kuh und Schaf von Vanessa und Jule, laden zum Interpretieren ein. Spannend ist der Teleporter von Hakim, der fast an einen Nistkasten erinnert und der Briefe weiterschicken soll sowie der Angriffsshuttle von David.

Sechs Stunden haben die Kinder mit Feuereifer gebaut, die Ausstellungspfähle samt kleinen Plattformen lasiert und alles an der Schulstraße aufgebaut. Vor allem aber haben sie erreicht, dass ihre Kunstwerke über die Sommerferien und noch zwei Wochen darüber hinaus dort stehen bleiben dürfen. Darauf sind sie stolz. Und wenn ihre Kunstlehrerin mitspielt, wird es als nächste Schau Häuser zu sehen geben. Vielleicht sogar eine kleine Neubau-Siedlung zwischen den alten Kastanien.