Gemeinde-Event ermöglicht ungewöhnliche Einblicke

Mit der so genannten White Box hatte sich die Ateliergemeinschaft Malzeit am Südring 42 am Wochenende etwas Besonderes einfallen lassen. Aus dem Kleiderfundus konnten sich die Gäste in die weißen Kleider hüllen und sich selbst in einer völlig weißen Rauminstallation in Szene setzen. Das Foto gab es dann per Selbstauslöser. "Für unsere White box haben wir alte Sachen vom Resthof und Sozialkaufhaus besorgt und alles weiß gespritzt", sagte Silke Scheffler von der Ateliergemeinschaft, zu der noch Peter Hofmann-Wick und Ute Sollmann gehören.

In ganz Wentorf hatten sich Initiatoren eine Woche lang die tollsten Sachen ausgedacht. Erstmals konnten auch die Räume der Martin-Luther-Kirche mitgenutzt werden. "Ein Gewinn", sagt Initiatorin Sybille Marks. Die pensionierte Lehrerin Marlies Rothländer bot am Sonnabend dort einen Marionettenbau-Kursus an. "Das habe ich schon zur meiner Schulzeit in einer Gesamtschule gemacht", erzählte die engagierte Pensionärin, die auch Vorsitzende des SPD-Ortsvereins ist. Zur gleichen Zeit konnten Besucher die Porzellanmalereien von Lieselotte Specht bewundern, die in einer Gemeinschaftsausstellung mit anderen Künstlern im Gemeindehaus gezeigt wurden. "Mit 62 Jahren, wenn andere in Rente gehen, fing ich eine Handwerkslehre zur Porzellan-Malerin an", erzählte die 84-jährige Wentorferin. Besucherin Erika Krebs ist nicht nur von den Künsten der Porzellanmalerin begeistert. "Die Wentorfer Kulturtage sind einfach ein Muss. Ich versuche immer, mir aus dem Programm das Schönste herauszusuchen." Dazu gehörten für sie die Kulturlesungen, die von der Freien Lauenburgischen Akademie im Angerhof angeboten wurden.

"Ich finde fantastisch, dass alle Wentorfer, die etwas können, mal in den Fokus gerückt werden", sagte Ingrid Möller. Im Heimatmuseum interessierten sie besonders die Schautafeln, die die Entwicklung Wentorfs zeigten. Im Erdgeschoss präsentierten Anja Peper (Skulpturen), Wolfgang Sell (Malereien), Larissa Landahl (Malereien) und weitere Künstler gemeinsam ihre Werke.

Uta Kremser gefiel das Konzert mit Flöte und Tuba in der Friedhofskapelle besonders gut. Aber auch das nächtliche Theater im Oelschen Garten am Petersilienberg hat sie begeistert. "Die besondere Atmosphäre und wie da die Elfen aus der Hecke sprangen, das war toll", sagte die Reinbekerin (68). Ingeborg Heistrüvers freut sich: "Man bekommt Einblicke in die Gärten und Häuser anderer, kriegt mit, was sie so machen."

Kerstin Bode und Gesa Wulff-Hodt hatten den herrlichen Garten der Schwiegereltern in ein Gartencafé verwandelt, boten leckeren Kuchen und zeigten dabei ihre Töpferarbeiten. Klönen, lecker essen, rumkommen und Kunst kennen lernen - Wentorfs Kulturwoche bieten vielen vieles.