Kostenpunkt: 800 000 Euro Baukosten plus 300 000 Euro für die medizinischen Geräte, getragen vom Nephrologischen Zentrum. Geschätzt an die tausend Dialysen werden nun pro Jahr direkt im Krankenhaus durchgeführt.
Profitieren werden davon Patienten, die beispielsweise wegen eines Herzleidens oder anderer schwerer Erkrankungen im St. Adolf-Stift behandelt werden, gleichzeitig aber auch nierenkrank sind. Für sie entfällt der beschwerliche Transport ins Nephrologische Zentrum am Ladenzentrum, wenn sie ihre regelmäßige, lebenswichtige Blutwäsche bekommen müssen. Jährlich pendelten Krankenwagen und Taxis 1500 Mal zwischen Krankenhaus und Zentrum hin und her.
"Es gibt immer mehr Menschen mit Mehrfacherkrankungen", sagt Lothar Obst, kaufmännischer Direktor des St. Adolf-Stiftes. Eine Entwicklung, die sich bereits seit Jahren abzeichnet und 2004 in der Idee für eine Kooperation zwischen Nephrologischem Zentrum und Krankenhaus mündete. Schon vor neun Jahren beauftragte Lothar Obst ein Lübecker Architektur-Büro mit der Aufgabe, beim Umbau des Krankenhauses die nun realisierte Dialyse-Station von vornherein mitzubedenken. "Über all die Jahre war die Zusammenarbeit mit dem Nephrologischen Zentrum außerordentlich gut", zog Obst gestern Bilanz.
Die Ärzte Dr. Peter Färber, Dr. Marko Staben, Gotthard Feyerabend und Dr. Markus Meier werden sich die Arbeit am Ladenzentrum und auf der Dialyse-Station teilen. An beiden Standorten werden sie nicht nur die klassische Dialyse, sondern auch das neue, deutschlandweit nur in Reinbek praktizierte Apherese-Verfahren anwenden. Hierbei werden beispielsweise schlechtes Cholesterin oder Immunglobulin aus dem Blut gefiltert. Letzteres steht im Verdacht, sich verstärkend auf die Hauterkrankung Neurodermitis auszuwirken.
Die Ärzte des Nephrologischen Zentrums freuen sich über die enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten im Krankenhaus. Per Computer haben sie Zugriff auf alle Krankendaten, schnelle Absprachen im Sinne des Patienten sind möglich. Diese fachübergreifende, schnelle Versorgung hat die Deutsche Hochdruckliga dazu veranlasst, das Nephrologische Zentrum zusammen mit der Medizinischen Klinik des Krankenhauses als "Hypertonie-Zentrum" zu zertifizierten. Damit ist es das zweite in ganz Schleswig-Holstein.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Reinbek