Reinbek (voe). Alles war für den Einführungskursus organisiert. Doch leider machte das Wetter am Sonnabend Trainer Alexander Frenzel sowie Angelika Benthin und Karin Stühm von der TSV einen Strich durch die Rechnung.

Während Angelika Benthin und Karin Stühm alle Hände voll damit zu tun hatten, das Info-Zelt gegen Sturmböen zu verteidigen, versuchte Alexander Frenzel zwischen den Regenschauern, Gästen die Geräte des Bewegungsparks (Mühlenweg 8-10) zu erklären. Der 50 000 Euro teure Bewegungspark war kürzlich eingeweiht worden und soll Senioren auf Trab bringen.

Immerhin hatten sich zwölf Interessierte eingefunden. Unerschrocken testete Karlheinz Kohl den Beintrainer aus. Unter den kritischen Augen von Ehefrau Maren und unter Anleitung von Trainer Frenzel schwang der 77-Jährige munter drauflos. "Ich habe in meinem Leben sehr viel Sport gemacht", erzählte der Reinbeker. "Jetzt leide ich jedoch an einer verkrümmten Halswirbelsäule." Der Sport fehle ihm. "Wenn der Arzt sein Okay gibt, werde ich hier ab und an vorbeikommen."

Alexander Frenzel mahnte aber auch vor zu hohen Erwartungen. "Der Bewegungspark ist nicht mit einem Fitnessstudio vergleichbar", erklärte er. Ob beim Liegefahrrad, bei der Sit-Up-Station oder beim Hüftmuskeltrainer: Die Geräte seien so eingerichtet, dass sie jeder benutzen könne und sie nicht so schnell kaputt gingen. "Das geht manchmal eben auch auf Kosten der Effektivität", so Frenzel weiter. Aber: "Hier mitzumachen ist weitaus besser, als gar nicht sportlich aktiv zu werden!" Wie an der gelben Info-Tafel erklärt, könne jedes Gerät in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen genutzt werden. "Welche Stufe für Sie die richtige ist, müssen sie durch die Praxis selbst herausfinden", sagte Frenzel. "Immer dran denken: Nie dauernd am Limit trainieren!"

Karin Gruschka war auch eine, die sich das mit dem Training nicht zweimal sagen ließ. Die 63-Jährige wohnt vom neuen Bewegungspark nur zwei Minuten Fußweg entfernt. "Ich werde sicher hier öfter vorbeischauen", sagte sie und testete ebenfalls den Beintrainer aus. Dabei bemerkte sie vor dem nächsten Schauer gleich die Schwäche des Outdoor-Parks: "Das kann dann natürlich eine dreckige Angelegenheit werden", sagte sie. Jene Geräte, über die man sich auch beugen müsse, verschmutzten die Kleidung vor allem bei ungünstigen Wetterbedingungen doch sehr.

Der Bewegungspark wurde von der Georg & Jürgen-Rickertsen-Stiftung finanziert und in Kooperation von TSV, der Firma Semmelhaack und der evangelischen Stadtmission Kiel GmbH ins Leben gerufen. Infos zu Sportangeboten bei der TSV unter Telefon (040) 772 18 37.