Reinbek (amü). Nach dem Besuch der Spielgruppe in Reinbek kommt der Vitamin-Snack für Felix (2) gerade recht.

Die Wentorferin Margarethe Bockum hat einen Zwischenstopp an der Hamburger Straße eingelegt und reicht ihren Kindern frische Erdbeeren vom Feld ins Auto. Auch Louisa schmecken die süßen Früchte. Es sind die ersten, die Landwirt Hans-Jörg Carstensen geerntet hat.

Noch schützt eine Folie die Frühsorte "Honeoye" vor nächtlicher Kälte. In etwa zwei Wochen werden sie von den ersten Freilandsorten "Salsa" und "Pandora" abgelöst. Je nach Wetterlage kann das vitaminreiche Obst bis Ende Juli genossen werden. Seit der kleine Verkaufsstand am Feldrand geöffnet hat, ist der Ansturm auf die ersten Früchte groß. 100 Körbe zu je zwei Kilo hat der Reinbeker Landwirt am ersten Tag verkauft. Zurzeit werden die frischen Erdbeeren für 5,50 Euro direkt vom Feld verkauft.

Auf insgesamt 5,5 Hektar baut Carstensen Erdbeeren an. Davon sind 1,5 Hektar unter Flies und Folien. Elf Erntehelfer sind ab Mitte Juni im Einsatz, um die Delikatesse zu pflücken. Für Feinschmecker hat Carstensen noch einen Trumpf im Ackerboden. Die alte Sorte "Mieze Schindler" aus den 30er-Jahren hat er ebenfalls angebaut. "Sie schmeckt so aromatisch wie Walderdbeeren", schwärmt der Erdbeerbauer.

Der Vorteil der Vermarktung vom Feld liegt für Endverbraucher auf der Hand. Denn die Früchte müssen innerhalb von zwei Tagen genossen werden, dann schmecken sie am besten. Für lange Transporte oder Lagerung sind sie nicht geeignet. Was aus Südeuropa in den Supermarktregalen liegt, hat lange Wege hinter sich. "Dafür eignen sich nur spezielle Züchtungen", so Carstensen. Allerdings gehe die Robustheit zu Lasten des Aromas.