Reinbek/Aumühle (sho). Der 45-jährige Reinbeker, der am vergangenen Wochenende seine Freundin umgebracht haben soll, sitzt weiter in Untersuchungshaft.

Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen schweigt er weiterhin beharrlich, sagt Oberstaatsanwalt Günter Möller. Die 68-jährige, die in der "fördern und wohnen"- Einrichtung in Sachsenwaldau gelebt hatte, war am Sonntagmittag von einem Radfahrer in der Nähe der Aumühler Fürstenbrücke gefunden worden. Mehrere Stichverletzungen überlebte sie nicht.

Staatsanwalt Möller bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass der Fundort der Frau auch der Tatort gewesen ist. Zur Frage, ob die Spurensicherung der Mordkommission die Tatwaffe bereits gefunden hat, wollte er sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft hat angeordnet, dass der Mann psychiatrisch untersucht und ein Gutachten angefertigt wird. "Es ergeben sich einige Fragen zur geistigen Gesundheit des Mannes", sagt Möller. Dem mutmaßlichen Täter steht ein Verteidiger zur Seite.

Er hatte sein Opfer in der Einrichtung für suchtkranke Menschen kennengelernt, in der er selbst längere Zeit betreut worden war. Einrichtungsleiterin Juliane Chakrabarti geht davon aus, dass es sich bei der Bekanntschaft der beiden nicht um eine intime Beziehung, sondern um eine freundschaftliche Verbundenheit gehandelt hatte. Näheres über den Kontakt wusste sie nicht. "Unsere Bewohner sind freie Menschen. Sie können sich treffen mit wem und wo sie möchten. Das ist ihre private Angelegenheit", sagte sie. Warum der 45-Jährige die 23 Jahre ältere Frau umgebracht hat, kann sich in Sachsenwaldau niemand erklären.