Reinbek (sho). Das Freizeitbad Reinbek verzeichnet in der ersten Woche nach Einführung des neuen Konzeptes einen wahren Besucher-Boom. “Die Becken sind so voll wie lange nicht mehr“, freut sich Badleiter Holger Kehl

. Um eine Schließung des Bades aus Kostengründen zu verhindern, haben er und sein Team bei den Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit den Rotstift angesetzt. Ehemals besucherschwache Zeiten werden jetzt Vereinen und Schulen allein zur Verfügung gestellt. Alle anderen Schwimmer tummeln sich nun in der restlichen Zeit geballt in den Becken. Das, was das Badteam freut, sorgt allerdings bei einigen Gästen für Unmut. "Ihnen gefällt nicht, dass es plötzlich so voll ist, das sind sie nicht gewöhnt", sagt Kehl. Die Alternative, das Bad komplett zu schließen, dürfte ihnen vermutlich noch weniger gefallen, ist er sicher.

Acht Männer hat er allerdings schon als Gäste verloren. Sie gehen seit dieser Woche ins Bille-Bad nach Bergedorf. Grund: Ihr Herrentag in der Sauna des Freizeitbades wurde aus Kostengründen gestrichen. "Nackiger" Protest und selbst Briefe an die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt hatten vor Weihnachten nichts mehr genützt. Ihr Fazit nach den ersten "heißen" Stunden in Bergedorf: "Die Sauna des Bille-Bades ist sehr modern und groß. Selbst in einer gemischten Sauna können sich Männer und Frauen in getrennte Bereiche zurückziehen. Wir haben uns sehr wohl gefühlt", sagt Dieter Jaeger (65). Damit ist der Wechsel vollzogen, ins kleine Reinbeker Freizeitbad möchten sie jetzt auch gar nicht mehr zurück. Und das, obwohl dort mit dem neuen Konzept die Aufgüsse im Schwitzkasten regelrecht zelebriert werden.