Bergedorf. Die Würfel sind gefallen. Der Betreiber des größten Norddeutschen Indoor-Spielplatzes, die Ahrensburger Firma Indoo, wird in Bergedorf einen Kletterparcours errichten. Das hat der Grünausschuss in nichtöffentlicher Sitzung entschieden, die Bezirksversammlung jetzt bestätigt.

Die breite Mehrheit ist für die Sander Tannen als Standort. Sollte ein Klettergarten in dem Lohbrügger Kiefernwald nicht möglich sein, gilt ein ebenfalls in Augenschein genommenes 1,3-Hektar-Areal im Bergedorfer Gehölz als Alternative.

Auch in diesem Falle ist Indoo mit der Realisierung betraut. Das Ahrensburger Unternehmen war tatsächlich der einzige der drei verbliebenen Bewerber, der sich für beide Standorte erwärmen konnte. Dass Indoo auch in Wandsbek einen Seilparcours plant, konnte Bergedorfs Politiker nicht schrecken: "Wir denken, dass die Nachfrage für zwei familiengerechte Klettergärten reicht", sagt Initiator Sven Noetzel (CDU). "Uns ist wichtig, dass Indoo ein Angebot für Kinder schafft; das Unternehmen zeichnet sich durch soziale Kompetenz aus, hat einen pädagogischen Beirat", sagt Fraktionskollegin Angela Albers.

Leise Zweifel an der Standortentscheidung hat Fritz Manke (SPD): "Ich habe nichts gegen einen familiengerechten Niederseilgarten", nimmt er die maximale Kletterhöhe von etwa vier Metern zwischen den erst 55 Jahre alten Kiefern der Sander Tannen aufs Korn. Er fürchte aber, dass das geforderte Baumgutachten zeigen werde, dass die Sander Tannen ungeeignet sind: "Es ist gut, dass wir als zweite Option das Bergedorfer Gehölz beschlossen haben." Zwischen gut 100 Jahre alten Laubbäumen wäre tatsächlich ein Hochseilgarten in deutlich mehr als zehn Metern Höhe möglich.

Die strebt Indoo nicht an. "Wir planen keinen Hochseilgarten als Selbsterfahrungsparcours für gestresste Manager", sagt Geschäftsführer Rolf Schwabe. Zielgruppe seien Familien mit Kindern und Schulklassen. "Kick und Abenteuer sollen sich nicht aus Gefahrensituationen ergeben sondern aus Erlebnissen sportlicher Art."

Die Sander Tannen seien ein gut geeigneter Standort. "Die Verkehrsanbindungen wie auch die Kooperationsmöglichkeiten mit dem Sander Dickkopp und die politische Unterstützung sind große Vorteile", betont Schwabe.

Als nächstes werde Indoo eine Bauvoranfrage stellen. Aufträge für Baum- und Umweltschutzgutachten sind die nächsten Schritte. Sobald Klarheit bestehe, werde die Parcours-Planung bei einer Fachfirma in Auftrag gegeben. Gedacht ist an 50 bis 60 einzelne Elemente und eine Handvoll verschiedener Routen. Eine Seilbahn-Abfahrt (Flying Fox) gibt am Ende jedem Teilnehmer einen Adrenalin-Kick. Schwabe: "Läuft alles optimal, können wir vielleicht noch 2009 öffnen."

"Wenn wirklich alles optimal läuft, können wir vielleicht noch 2009 öffnen." Rolf Schwabe (Indoo)