Reinbek (sho). Mehr als drei Millionen Euro stellt die öffentliche Hand mit dem Konjunkturpaket II für den Lärmschutz bereit.

Derzeit sieht es so aus, als ginge kein einziger Cent davon nach Reinbek. Auf der Vorhabenliste des Förderprogramms, das das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig Holstein jetzt veröffentlicht hat, stehen Flensburg, Kiel, Lübeck, Pinneberg und unter Vorbehalt Norderstedt und der Kreis Pinneberg.

180 000 Euro hatten sich die Stadt und die Bewohner der lärmgeplagten Märchensiedlung an der K 80 aus dem Fördertopf des Konjunkturprogramms versprochen. Jetzt sind alle gleichermaßen enttäuscht. "Das ist schon sehr frustrierend", sagte Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf gestern frei heraus. "Wenn wir eine Zusage bekommen würden, könnte es sofort losgehen." Der vorgesehene Lärmschutzwall an der K 80 soll nach Planungen der Stadt an die vier Meter hoch, 150 Meter lang und rund einen halben Meter breit sein. Ob aus Holz, Glas oder Aluminium, steht noch nicht fest. "Wir werden auf jeden Fall weiter kämpfen", sagt Jörg Wischermann von der Interessengemeinschaft Dornröschenweg. Sein Engagement und das seiner Mitstreiter war von Bärendorf ausdrücklich gelobt worden. "Sie haben sich ganz toll selbst positioniert."

Möglicherweise ist auch noch nicht alles verloren. Investitionsbank, Innenministerium, Kreis und Umweltministerium werden jetzt nochmals die Förderungsvorrausetzungen abklopfen. Sollten dann die fest im Programm eingeplanten Städte auf die Schnelle keine Mittel bereitstellen können, könnte Reinbek nachrücken und in der Märchensiedlung für Ruhe sorgen.

"Wir werden auf jeden Fall weiter kämpfen." Jörg Wischermann von der Initiative Dornröschenweg