Reinbek (amü). Es wäre schade, wenn das Potenzial verfallen würde, warb Michael Zietz (Grüne) im Umweltausschuss für den Wanderweg Ohe. Er konnte die Mehrheit der Mitglieder von der Besonderheit des größten bronzezeitlichen Gräberfelds in Südstormarn überzeugen.

Dieses soll jetzt mit EU-Mitteln zu einem Naturerlebnisraum umgestaltet werden. Für die Planung wurden 3000 Euro bewilligt. Das Projekt könnte über die ELER-Aktiv-Region gefördert werden. Der Verein, in dem auch die Stadt Reinbek Mitglied ist, bekommt für ausgewählte Projekte Geld von der EU.

Der Naturerlebnisraum "Eiszeit und Geest" soll den Besuchern eine Zeitreise nach dem Beispiel des Alfred-Rust-Wanderweges in Ahrensburg ermöglichen. "Die Landschaft Reinbeks ist geprägt durch die Eiszeiten und hat daher einen besonderen Kulturraum hervorgebracht", formulierte die SPD einen entsprechenden Antrag, der zusammen mit dem der Grünen verabschiedet wurde. Diese Eigenschaften, so heißt es weiter, könnten dem Besucher ohne große Kosten vermittelt werden. Neben Tafeln zur Erläuterung könnten im Bereich der Kiesgruben Bodenschichten der Erdgeschichte veranschaulicht, Findlinge zu Steinkreisen errichtet werden und eine prähistorische Feuerstelle entstehen.

Die Kosten, die im Falle einer Förderung zu 50 Prozent von der EU bezuschusst werden, schätzte das Gremium auf einen fünfstelligen Betrag. Umweltamtsleiter Jürgen Vogt-Zembol sei in Gesprächen mit dem Reha-Zentrum in Sachsenwaldau signalisiert worden, dass Bewohner bei der Anlage helfen könnten. Die Mitwirkung des Heimatvereins Schönningstedt-Ohe, der die Gräber vor der Zerstörung durch Kiesabbau gerettet hatte, sei wegen des hohen Altersdurchschnitts der Mitglieder schwierig.