Reinbek (sho). Könnten die Mauern der Sachsenwaldschule sprechen, hätten sie aus den vergangenen 84 Jahren viel zu erzählen. Doch in denen hat der Zahn der Zeit an den Schulmauern genagt. “Im Keller muss dringend saniert werden, die Wände sind feucht“, sagt Schulleiterin Renate Stapel.

Um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, führte sie jetzt die Mitglieder des Sozial- und Schulausschusses durch die Gänge. Eisenträger seien korrodiert, drückten mittlerweile die Wände nach außen. Da ein Teil der Lehrbücher im Keller gelagert werde, und die Lehrer dort gern zudem ein weiteres Arbeitszimmer einrichten würden, müsse gehandelt werden. "Lange können wir damit nicht mehr warten", so Stapel. Das Bauamt schätzt die Sanierungskosten auf 310 000 Euro.

Mit ganz viel Glück könnte die Sanierung durch das Landesschulbauprogramm finanziert werden. Wahrscheinlich ist es nicht. Der Kreis hat dafür eine Prioritätenliste mit Projekten an das Land geschickt. Insgesamt kamen so 45 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 22 Millionen Euro zusammen. Dem Kreis Stormarn sind daraus jedoch nur 3,1 Millionen Euro zugedacht. Zudem steht die Kellersanierung in der Sachsenwaldschule nicht auf der Haupt-, sondern nur auf der Reserveliste. Stapel hofft deshalb, dass die Maßnahme auf jeden Fall mit in den kommenden Haushalt der Stadt Reinbek aufgenommen wird.

"Ich weiß, dass das hier kein ,Wünsch-dir-was-Programm' ist", sagte sie den Ausschussmitgliedern. Über die Auswechslung der jahrzehntealten Leuchtstoffröhren in den Schulfluren würde sie sich dennoch freuen. "Die halten sich nur noch irgendwie an der Decke und sind wahre Energiefresser", so Stapel.

Ebenso nutzte sie die Gelegenheit, den Politikern die Raumnot an ihrer Schule zu verdeutlichen. Schon jetzt werde der komplette 13. Jahrgang in der Volkshochschule unterrichtet. Derzeit sichere ein ausgeklügelter Raum- und Stundenplan jeder Klasse ein Dach über dem Kopf. Mit wachsenden Schülerzahlen haue das jedoch bald nicht mehr hin. Rettungsplan: Der Werkraum der VHS müsste zum Atelier umgebaut werden, damit das Gymnasium den jetzigen VHS-Kunstraum voll nutzen kann. Diese Idee war bislang an den Kosten gescheitert.

* Auf der Liste des Landesschulbauprogramms stehen noch die Grundschule Mühlenredder mit Dachdeckermaßnahmen und dem Einbau einer Wärmedämmung (Förderung 172 500 Euro von 230 000 Euro Gesamtkosten) und die Gertrud-Lege-Schule mit der Sanierung der Grundentwässerung sowie Parkplätzen vor der Schulsporthalle (Förderung 72 770 Euro von 295 000 Euro Gesamtkosten).