Reinbek (amü). Man sieht es den lilablauen zarten Blüten nicht auf den ersten Blick an. Aber die parallel verlaufenden Blattadern verraten, dass es sich um eine Orchideenart handelt.

Eine der wenigen, die in norddeutschen Gefilden zu Hause sind. Das breitblättrige Knabenkraut liebt feuchten nährstoffarmen Boden und braucht einen bestimmten Pilz namens Mykoriza zum Keimen. Und natürlich viel Aufmerksamkeit und besondere Pflege. Die bekommt die Pflanze offensichtlich im Reinbeker Garten von Dr. Günter Hess.

Der 73-Jährige hat vor 18 Jahren Pflanzensamen von einem Freund geschenkt bekommen und ausgesät. Seitdem verschönern die Blüten die Naturwiese und das Teichufer. "In guten Jahren habe ich mehr als 100 gezählt", sagt er. In diesem Frühjahr sind es etwa 15. "Das liegt vielleicht daran, dass es allgemein etwas trockener geworden ist", vermutet er. Der Pflanzen- und Tierfreund kümmert sich aber nicht nur um den eigenen Garten, sondern ehrenamtlich um das Naturschutzgebiet Billetal. Auch dort blüht die Orchidee an zwei verschwiegenen Standorten, hat er beobachtet.