Reinbek (aqu). Norbert Dähling (63) ist der erste ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt. Bei der Wahl am Freitag bekam er 26 der 37 abgegebenen Stimmen.

Etwa 60 Menschen waren in das Jürgen-Rickertsen-Haus an der Schulstraße gekommen, um zu wählen und sich durch den Vortrag von Jörg Adler, Referent für Behinderung, Psychiatrie und Sucht vom Paritätischen Landesverband Schleswig-Holstein, zu informieren. Gegen 18.15 Uhr stand das Ergebnis fest. Dählings Stellvertreter wird mit sieben Stimmen Erich Wollenberg (61), vier entfielen auf den dritten Kandidaten, Ludwig Krane (70).

Dähling selbst hatte von den Politikern einen Ansprechpartner für die etwa 4600 Reinbeker mit Behinderung gefordert. Denn der Rollstuhlfahrer kennt die Tücken des Alltags aus eigener Erfahrung. Jetzt ist Reinbek die 27. Kommune Schleswig-Holsteins mit einem Behindertenbeauftragten. "Für mich ist entscheidend, dass generationenübergreifend für alle Behinderten etwas getan wird", erklärt Norbert Dähling. Der Vater zweier erwachsener Töchter ist an Multipler Sklerose erkrankt. Konkrete Pläne hat der neue Amtsinhaber allerdings noch nicht: "Ich lasse das jetzt erst einmal sacken. Die Stadt muss sich Gedanken machen, was zu tun ist."

Torsten Christ, Leiter des Amtes für Soziales, ist zufrieden: "Die Wahl verlief ohne Probleme", berichtet er. "Dass so viele Menschen teilgenommen haben, freut uns - zumal Menschen mit Behinderung leider selten an die Öffentlichkeit treten." Das soll sich nun ändern. Der Behindertenbeauftragte ist auch Ansprechpartner für Menschen, die sich zuvor vielleicht nicht trauten, ihre Probleme an die Verwaltung heranzutragen. Norbert Dähling ist zunächst über die Stadtverwaltung unter der Telefonnummer (040) 72 75 00 zu erreichen.

"Es ist gut, dass man sich jetzt an jemanden wenden kann", sagte die Reinbekerin Margarete Strasmann. "Bleibt abzuwarten, ob sich die Ziele in die Tat umsetzen lassen."