Aumühle/Wohltorf (aqu). Blasmusik wechselt sich mit Reden und lautstarken “Gut Schuss“-Rufen ab. Die Tischreihen im Schützenhaus der Gilde Sachsenwald Aumühle-Wohltorf sind dicht besetzt.

Etwa 100 Gäste gratulierten dem Verein gestern zum 90. Geburtstag. Darunter Pastor Hans-Jochen Arp (89), der dem Schützenverein eng verbunden ist.

Dass die Gilde 1919 als Bürgerwehr gegründet wurde, um zu verhindern, dass auch im beschaulichen Aumühle eine Räterepublik ausgerufen werden könnte, erfuhren die Sportler von Vereinsmitglied Henning von Wedel: "Damals herrschte die Angst, die Kommunisten könnten sich auf den Weg nach Aumühle machen." Später dann verwandelte sich die Miliz per Satzung in einen Verein zum "geselligen Beisammensein und gemeinsamen Schießen mit erlaubten Waffen". Heute zählt dieser 82 Mitglieder, die unter der amtierenden Schützenkönigin Monika Schwantag (43) friedlich auf sportliche Ehrungen und Pokale zielen.

Die 57 Männer und 25 Frauen sind zwischen zwölf und 96 Jahre alt. "Am meisten Spaß macht mir das Luftgewehrschießen", sagte der 13-jährige Florian Mann. Er ist seit einem Jahr in der Gilde und schätzt den Zusammenhalt der Gruppe. Seit den 60er-Jahren ist Gerda Harten (92) Mitglied. Sie schießt zwar nicht mehr, ist aber bei allen Festen gern dabei.