Wohltorf (ru). Das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ist eine der höchsten Auszeichnungen, die in der Bundesrepublik vergeben werden. In Wohltorf wurde jetzt Dr. Hanna Beate Schöpp-Schilling mit dieser besonderen Auszeichnung geehrt.

Ganz privat im kleinen Rahmen im eigenen Wohnzimmer, da die Empfängerin krankheitsbedingt nicht zum großen Empfang anreisen konnte.

Überreicht wurde das Bundesverdienstkreuz von Schleswig-Holsteins Ministerin für Bildung und Frauen, Ute Erdsiek-Rave (SPD), in Vertretung für Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU). Schöpp-Schilling bekam das Verdienstkreuz für ihren jahrzehntelangen, engagierten Einsatz für die Rechte der Frauen weltweit. Sie war 20 Jahre lang (von 1989 bis 2008) Sachverständige im "Vertragsausschuss der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeglicher Form von Diskriminierung der Frau". Die promovierte Literaturwissenschaftlerin sei als Expertin für Frauenrechte sowohl in Deutschland als auch im Ausland immer mit Verstand und Herz dabei gewesen, so die Ministerin. "Der Einsatz für Frauen braucht Energie, Beharrlichkeit und Leidenschaft", betonte Erdsiek-Rave. All diese Eigenschaften und viele mehr vereine die Geehrte. Strahlend nahm die zierliche Wohltorferin die hohe Auszeichnung entgegen. "Das Bundesverdienstkreuz zu erhalten, war mein größter Herzenswunsch", erklärte sie stolz und selbstbewusst. "Ich finde das Kreuz angemessen und schön und freue mich sehr darüber."

Seit 14 Jahren lebt die Frauenrechtlerin gemeinsam mit ihrem Mann Ulrich Redmann in Wohltorf. Die 69-Jährige ist in ihrem Berufsleben viel herumgekommen und reist und wandert immer noch gern. Die großen Regale voller Bücher im Wohnzimmer sind Zeugen ihrer Leseleidenschaft. In Wohltorf engagiert sich Schöpp-Schilling in der Kommunalpolitik. Sie hat das Wahlprogramm des FDP-Ortsvereins ausgearbeitet und ist stellvertretendes Mitglied im Sozial- und Umweltausschuss der Gemeinde. Bürgermeister Rolf Birkner hatte es sich nicht nehmen lassen, zur Übergabe zu kommen. Er ist stolz, dass Dr. Schöpp-Schilling das fünfte Gemeindemitglied ist, das mit der hohen Auszeichnung bedacht wurde.