Reinbek (sho). Geballtes wirtschaftliches Know-how hatte sich bei der Firma Party Rent in Reinbek versammelt. Die Geschäftsführer Christoph Bernard und Jan-Willem Roes begrüßten in ihrem jungen Unternehmen die Mitglieder des Wirtschaftsbeirates Stormarn der Industrie- und Handelskammer (IHK).

"Eine hochmoderne Firma, wirklich beeindruckend", sagte Heiko Schröder, stellvertretender Vorsitzender des Beirates, nach einem Rundgang durch das Unternehmen am Senefelder Ring. Nach einem dreistündigen Treffen mit den Vertretern der 34 Mitgliedsfirmen resümierte Schröder: "Das Ziel, immer neue Unternehmen kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen, ist erfüllt."

Darüber hinaus hatte die IHK Gastreferenten eingeladen. Birte Kruse-Gobrecht, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Stormarn, nutzte die Gelegenheit, für familienfreundliche Angebote in Firmen zu werben. Mit einem Angebot, das die Kinderbetreuung ausbaue und Teilzeitarbeit möglich mache, könne man bei gut ausgebildeten Müttern und Vätern punkten.

Auch Referent Jan Berschneider setzt auf innovative Ideen. Er ist Leiter der Projektberatungsstelle Stormarn für das Zukunftsprogramm Wirtschaft, das die wichtigsten wirtschafts- und finanzpolitischen Fördermaßnahmen des Landes Schleswig-Holstein bündelt und von 2007 bis 2013 eine Summe von 752 Millionen Euro dafür zur Verfügung stellt. Die gute Nachricht für den Kreis Stormarn: "2008 wurde nur 70 Prozent der möglichen Fördersumme abgerufen", so Berschneider. Kommunen, die Ideen haben, wie man die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Stormarn erhöhen kann, haben demnach gute Chancen auf Förderung.

Dass derzeit statt zukunftsweisender Impulse eher die Wirtschaftkrise dominiert, betonte Dr. Heike Grote-Seifert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. Zwar sei die Arbeitslosigkeit mit 4,7 Prozent im Kreis Stormarn auf vergleichsweise niedrigem Niveau, die Anmeldungen für Kurzarbeit jedoch dramatisch gestiegen. "Die Krise hat uns erreicht. Derzeit sind 250 Betriebe in Stormarn und Herzogtum-Lauenburg in Kurzarbeit", sagt Grote-Seifert. Ein Lichtblick in der Krise: Die Ausbildungsbereitschaft sei ungebrochen. Allein 2009 stehen 822 gemeldete Ausbildungsstellen im Kreis Stormarn 750 gemeldeten Bewerbern gegenüber. Eine Zahl, die auch Gabriele Kessler, Koordinatorin des Arbeitskreises Wirtschaft-Schule, freuen dürfte. Die Lehrerin aus Bargteheide versucht mit zahlreichen Mitstreitern, einen "fruchtbaren Dialog" zwischen Unternehmen und Schüler herbeizuführen. "Wenn sie noch freie Ausbildungsplätze haben, sagen sie mir gleich Bescheid", warb sie in eigener Sache vor den Vertretern des IHK-Wirtschaftsbeirates.