500 000 Euro sind veranschlagt, weitere 210 000 Euro könnten hinzukommen.

Feuchtigkeit hatte den Fenstern oberhalb des Daches über die Jahre zugesetzt und das Holz darüber und darunter stark angegriffen. "Die letzten 30 Jahre sind am Freizeitbad nicht spurlos vorüber gegangen. Die Eichenbalken sind marode, müssen ausgetauscht werden", musste auch Badleiter Holger Kehl im Jubiläumsjahr feststellen. Die gute Nachricht: "Das Kuppeldach ist aus Kupfer und in bestem Zustand. Das wird uns noch gut 50 Jahre keinen Ärger machen", sagt Kehl.

Von Bürgermeister Axel Bärendorf war dennoch jetzt schnelles Handeln gefordert. Bei den angesetzten 500 000 Euro, die die Stadt in die Reparatur des maroden Daches stecken muss, wird es wegen der umfangreichen Dachsanierung nicht bleiben. "Im schlimmsten Fall kommen für die Holzbalkensanierung weitere 210 000 Euro dazu", sagt Bärendorf. Damit die Sanierung des Bades nicht gestoppt wird und sich dann möglicherweise Monate nichts mehr auf der Baustelle tut, hat Bärendorf in einer Eilentscheidung angewiesen, die Arbeiten fortzusetzen: "Sonst drohen uns weitere Verluste durch die Schließung des Bades", sagt der Verwaltungschef. Jeder Monat Einnahmeausfall im Bad mache bereits fast die Hälfte dieses Betrags aus. "Wir können das Dach nicht einfach offen lassen und dann auf eine nachfolgende Beratung warten. Hier geht es aus meiner Sicht darum, nicht noch zusätzlichen Schaden zu produzieren."

Holger Kehl ist zuversichtlich, dass das Bad wie geplant am 16. Juni wieder öffnen wird. "Wir liegen mit den Arbeiten voll im Plan", betont er. Ab dem 15. Mai wird das Bad wie geplant bis Mitte Juni geschlossen, weil die Dachsanierung nicht bei laufendem Betrieb durchgeführt werden kann.

Badleiter und Bürgermeister betonen, dass die Schäden an den Holzbalken im Vorwege auch durch erfahrene Zimmerleute und die Bautechniker nicht zu erkennen gewesen seien. Die Handwerker mussten sich durch eine rund 40 Zentimeter dicke Schicht aus Steinen, Pappe und Dämmmaterial arbeiten, um an die Trägerkonstruktion kommen zu können. Die Ursache für die marode Balkenkonstruktion war dann jedoch schnell gefunden: Beim Bau achtete man nicht darauf, Schwitz- und Kondenswasser nach außen abzuführen, sondern ließ es in den Balkenbereich hineinlaufen. Es kam zu einer Durchfeuchtung von innen.

Nach den Prognosen hängt das Bad damit 2009 mit knapp einer Million Euro am Tropf der Stadt. Die Stadtverordneten werden das Thema am 28. Mai auf der Tagesordnung haben.