Reinbek. Die Stadt am Sachsenwald bietet Natur- und Kulturfreunden zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. Etwa 100 Kilometer Wanderwege führen durch das Stadtgebiet (s. Kasten).

Ein 2,7 Kilometer langer Rundwanderweg bietet nicht nur Aussichten in die Vegetation, sondern auch Rückblicke in die Vergangenheit: 1975 wurde das größte bronzezeitliche Gräberfeld Südstormarns vor der drohenden Zerstörung durch Kiesabbau gerettet. Der Wanderweg Oher Gräberfeld wurde angelegt. Inzwischen ist er in die Jahre gekommen, der Pfad schlecht begehbar.

Die Verwaltung sieht jetzt eine Chance, in Verbindung mit dem geschichtlichen Lehr- und Naherholungswert Gelder von der Europäischen Union (EU) einzuwerben. "Das Projekt ist geeignet, zur Förderung im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung im ländlichen Raum (ELER) angemeldet zu werden", sagt Umweltamtsleiter Jürgen Vogt-Zembol. Dafür müsste die Stadt allerdings planerische Vorarbeiten leisten. Kostenpunkt: 6000 Euro. Ob das Geld bereitgestellt wird, sollen die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Verkehrsplanung am Donnerstag entscheiden.

Eine wesentlich größere Summe wurde in ein Verbindungsstück zwischen der Neubausiedlung Kornblumenring und dem alten Dorfkern in Schönningstedt investiert. Gestern wurde der 150 Meter lange Weg eingeweiht, der die beiden Ortsteile zusammenwachsen lassen soll. "Am Salteich" beginnend, schlängelt sich der Weg an dem Teich vorbei, zwischen Fritz-Behn-Straße und Hufnerweg endet der Pfad.

Die Kosten beliefen sich auf stolze 41 900 Euro - recht viel für einen so kurzen Weg, möchte man meinen. Der Grund für die hohe Summe: Der Salteich ist mit den anderen Wasserflächen der Umgebung verbunden, statt durch einen Graben fließt das Wasser nun durch ein Rohr unterhalb des Weges. Zudem musste an einem Teilstück des Weges ein etwa 80 Zentimeter tiefes Fundament gelegt werden, um der Abtragung durch das Gewässer vorzubeugen. Dazu kommen 5130 Euro für die Beleuchtung.

Bereits Ende der 90er-Jahre kam die Idee auf, an dieser Stelle das Wanderwegenetz Reinbeks zu erweitern. Bis Dezember 2008 dauerte es, bis die Stadt das Geld zur Verfügung stellen konnte.