Reinbek. Geld aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung wird auch in Reinbek hoffnungsvoll erwartet.

Für den geplanten Neubau der Uwe-Plog-Halle kam die Ankündigung, mit Steuergeldern für zusätzliche Bauaufträge die Wirtschaft anzukurbeln, gerade recht. Das Investitionsvorhaben von 3,6 Millionen Euro für den Hallenneubau auf dem TSV-Gelände landete auf der Wunschliste der Förderprojekte. Doch der Traum ist geplatzt.

"Gemäß eines Rundschreibens des Innenministeriums wird der Antrag nicht genehmigt", sagt Heinrich Dierking, Fraktionschef von Forum 21. "Unsere skeptische Sicht zur Förderchance der Halle bestätigt sich jetzt leider", kommentiert er die für Reinbek bittere Pille. Ein Neubau könne nur in Städtebauförderungsgebieten mit Mitteln des Konjunkturpaketes II gefördert werden. Da dieses nicht ausgewiesen ist, komme hier nur die "energetische oder Teilsanierung" in Frage, so Dierking.

Keine Überraschung ist die Ablehnung auch für CDU-Fraktionschef Wilfried Potzahr: "Uns war von vornherein klar, dass da nichts kommen wird." Die "Traumtänzerei" werde das Projekt um zwei Monate verzögern. Nach einem Gespräch aller Fraktionsvorsitzenden werde jetzt auf das sogenannte "Public Private Partnerschip" (Abkürzung PPP, auch Öffentlich-Private Partnerschaft ÖPP) gesetzt. Eine Bank vermittelt einen Investor, der die Halle baut, die dann von der Stadt gemietet wird. Für die Stadt, der finanziell das Wasser bis zum Hals stehe, die beste Variante, ist Potzahr sicher. Zumal sich auch das Vergaberecht verkompliziert hat: "Wir wollten einen Generalunternehmer, und das ist nach neustem Vergaberecht nicht möglich." Der Bau der Dreifeldhalle hätte in mindestens acht Losen ausgeschrieben werden müssen. "Und wir hätten einen Architekten gebraucht", so Potzahr. Nach Erfahrungen aus Bauprojekten ein Garantieschein für Kostenexplosionen.

Von dem Vorstoß für PPP, das vom Bürgermeister Axel Bärendorf vorgeschlagen wurde, ist auch Volker Müller, Fraktionsvorsitzender der SPD, überzeugt: "Das ist ein sinnvoller Weg. Die Banken haben viel Erfahrung mit dem Verfahren." Auch er rechne dennoch mit einer Zeitverzögerung von zwei bis drei Monaten: "Bis zum Jahresende wird die marode Uwe-Plog-Halle noch stehen", ist er sicher. Wichtig sei, dass das Problem beseitigt werde. In der Sitzung der Stadtverordneten am 28. Mai sollen entsprechende Weichen gestellt werden.

"Uns war von vornherein klar, dass da nichts kommen wird."

Wilfried Potzahr CDU-Fraktionschef