Wentorf (aqu). Fritz-Specht-Weg 3, Feuerwache Wentorf: Dutzende Motoren dröhnen, Passanten bleiben stehen und fragen sich: Rücken die Kameraden wieder zum Einsatz aus? Dann müsste nun das ohrenbetäubende Heulen der Sirenen folgen.

Aber es bleibt aus, und statt der Löschfahrzeuge fahren etliche Motorräder aus der Einfahrt. Auf ihnen sitzen allerdings auch Feuerwehrleute - und zwar die "Flaming Stars", ein Zusammenschluss der Motorrad fahrenden Feuerwehrleute in Schleswig-Holstein.

Werner Stöwer, Gründer der Vereinigung, erzählt, wie er auf die Idee kam: "Ich habe erst 2003 meinen Motorradführerschein gemacht und traf beim Fahren immer öfter zufällig auf Kameraden, die mit ihren Bikes unterwegs waren. Irgendwann haben wir uns gedacht, man kann sich ja mal treffen, auch in einem größeren Rahmen." Dieses Jahr können die "Flaming Stars" ihren sechsten Geburtstag feiern, und zwar mit mittlerweile 4000 Mitgliedern in ganz Schleswig-Holstein.

Vorbild sind die "Blue Knights", die Vereinigung der Motorrad fahrenden Polizeibeamten. Genau wie die "blauen Ritter" haben sich auch die "flammenden Sterne" die Förderung der Sicherheit bei Tourenfahrten, des Motorradsports und die Unterstützung gemeinnütziger und sozialer Einrichtungen auf die Fahnen geschrieben. Viermal im Jahr treffen sich die Mitglieder, seit vergangenem Jahr auch zu gemeinsamen Fahrten.

In diesem Jahr trafen sich knapp 100 Biker auf 80 Rädern an der Wentorfer Wache. Die Motarradfans reisten aus ganz Schleswig-Holstein an, um von Wentorf aus weiter gemeinsam gen Süden zu starten. Die Tour führte nach Braunlage im Harz. "Wir fahren in sechs Gruppen, in einer Kolonne mit so vielen Fahrern kann es manchmal gefährlich werden", sagt Stöwer. Von Braunlage aus gab es am Sonnabend zusätzlich eine Rundfahrt. Inklusive Rückfahrt waren einige Fahrer somit am Wochenende gute 1000 Kilometer unterwegs.

"Letztes Jahr auf unserer Rügentour waren wir nur etwa 50 Biker", staunt Organisator Dirk Zeiler aus Neumünster. Die Verdoppelung der Teilnehmerzahl zeigt, dass der Zuspruch zu den Fahrten enorm ist. Auch in Hamburg hat sich mittlerweile eine "Flaming Stars"-Gemeinschaft gegründet, Mecklenburg-Vorpommern soll folgen.