Reinbek (sho). Martin Habersaat heißt der Kandidat der SPD, wenn am 9. Mai in Reinbek, Glinde, Barsbüttel und Oststeinbek (Wahlkreis 34) der neue Landtag für Schleswig-Holstein gewählt wird.

Der 32-jährige Studienrat aus Barsbüttel wurde auf einer Wahlkonferenz in Reinbek mit 21 von 24 Stimmen gewählt. Es gab zwei Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Habersaat könnte der Nachfolger des Reinbekers Klaus-Peter Puls werden, der seit 18 Jahren im Landtag sitzt. Habersaat ist seit 2005 Vorsitzender der SPD-Stormarn.

Bei der Vorstellung seiner Kernthemen machte er gleich Wahlkampf gegen die CDU: "Stormarn hat mit Gymnasien und Gemeinschaftsschulen die weiterführenden Schulen der Zukunft. Wenn die CDU weiterhin ein Schulsystem aus Kaisers Zeiten propagiert und zur Rettung des gegliederten Schulsystems gegen den Elternwillen Regionalschulen erzwingen will, kommt uns das im Wahlkampf entgegen", ist er sicher. Für ihn sei es wichtig, nach einer Phase der Reformen nun Ruhe an den Schulen einkehren zu lassen und sie in ihrer guten Arbeit zu unterstützen. "Gute Lehrerversorgung durch das Land und gute Ausstattung durch die Schulträger sind jetzt gefragt." Auch in der Energiepolitik grenzte sich der SPD-Kandidat von der CDU ab: "Die CDU in Barsbüttel lädt zum Thema Energie Konzernsprecher von E-ON zu einer öffentlichen Veranstaltung ein, die SPD in Oststeinbek Experten der Verbraucherzentrale." Die Zukunft der Energieversorgung müsse jedoch dezentral sein: Kommunale Energieversorger, die die Bürger weitgehend aus erneuerbaren Quellen mit Energie versorgen und sich dafür einsetzen, dass Energie bezahlbar bleibt. Die von der CDU als Energiequelle der Zukunft propagierte Atomkraft lehnt Habersaat ab. Das Risiko von Unfällen sei zu groß, es gebe keine Lösung für die Lagerung von Atommüll; des Weiteren seien Uran- und Plutoniumvorräte endlich.

Mit der CDU gemeinsam könnte Habersaat sich dagegen vorstellen, die Metropolregion Hamburg zu entwickeln. Gezielte Ausweisung von Gewerbegebieten mit koordinierten Schwerpunkten, Kooperation mit Hamburg und "eine Region, die den Namen verdient - auch, wenn es darum geht, dass Schulkinder das Bundesland wechseln, Eltern eine Kita-Betreuung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes suchen oder der ÖPNV weiterentwickelt wird."