Reinbek. Klotzen statt Kleckern, so könnte das Ergebnis der Sitzung des Sozial- und Schulausschusses von Dienstagabend zusammengefasst werden. Das Gremium stellte die Weichen für neue Krippenplätze.

Während SPD, Grüne und FDP mehrere kleine Anbauten an bestehenden Kindertagesstätten favorisiert hatten, setzten CDU und Forum 21 auf zentrale Einrichtungen. So soll unter anderem in Schönningstedt ein "Wickelcenter" (wie Ausschussvorsitzender Thomas Unglaube scherzhaft anmerkte) für etwa 70 Kleinkinder bis zu drei Jahren entstehen. Die Verwaltung wurde beauftragt, mögliche Standorte im Norden der Stadt und die Kosten zu prüfen.

Für die Versorgung in Alt-Reinbek folgte eine Mehrheit dem Vorschlag der Verwaltung, die Kita "Bärenhöhle" um eine Einrichtung für Krippenkinder unter der Trägerschaft des Lebenshilfewerk Stormarn gGmbH zu erweitern. Da das Grundstück an der Berliner Straße 5 keinen Anbau mehr zulasse, könne die benachbarte Notunterkunft nach einem entsprechenden Umbau für diesen Zweck genutzt werden, fasst der Ausschussvorsitzende Tomas Unglaube (SPP) den Tenor zusammen.

Um die vom Gesetzgeber bis 2013 geforderte Grundversorgung an Krippenplätzen für 35 Prozent aller Kinder unter drei Jahren zu erreichen, wurde auch ein Grundsatzbeschluss gefasst: Alle Gruppen in Kitas, die künftig nicht mehr gebraucht werden, sollen in Krippen-Plätze umgewandelt werden.

Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt nach Beschluss des Ausschusses auch an der Erweiterung des evangelischen Kindergartens in Wohltorf, um Plätze für die Kleinkinder aus dem Krabbenkamp anbieten zu können.

Mit einem Votum für eine mögliche Betriebsumwandlung ihrer Tagespflegestätte in eine Krippe konnten die Betreiberinnen des "Wichtelclubs" nach Hause gehen. Die Stadt wurde beauftragt, sich um einen Träger zu kümmern.

Mit einem Antrag für den Ausbau der Kita Mühlenredder um eine Krippengruppe konnte sich die SPD nicht durchsetzen. "Diesen Beschluss wollen wir in der Stadtverordnetenversammlung korrigieren", kündigte Unglaube an. Hintergrund: In der Stadtverordnetenversammlung haben SPD, Grüne und FDP anders als im Sozial- und Schulausschuss die Mehrheit.

Dem Zentralitätsprinzip fiel ebenfalls ein vorgeschlagener Anbau für die Kita "Sonnenhüpfer" zum Opfer.