Wohltorf/Ratingen Irgendwo in einem der idyllischen Wohltorfer Gärten hat ein Maler und Bildhauer des 19. Jahrhunderts seine künstlerischen Spuren hinterlassen. Anno 1866 schuf er eine Skulptur für den Garten seines Elternhauses in Wohltorf.

Das zumindest hatte Prof. Bruno Piglhein (1848-1894) in seinen handgeschriebenen Tagebüchern der Nachwelt hinterlassen. Und die stieß jetzt auf ein weiteres Dokument, das dieses Geschenk dokumentiert: Bei der Durchsicht alter Familienalben fiel Robert Wecker-Piglhein (69) jüngst ein verblasstes Foto in die Hände. Es zeigt den verwunschenen Brunnen, in dessen Mitte ein lebensgroßer Knabe einen Fisch umschlingt - der Brunnen seines Urgroßvaters.

Außer dem Foto hat der Urenkel jedoch keine Hinweise mehr. Eine Adresse der Wohltorfer Villa ist unglücklicherweise nirgendwo erwähnt. Ende der 1930er-Jahre wurde das Haus verkauft und die Nachfahren der Piglheins leben heute in Mexico, der Schweiz und in Ratingen bei Düsseldorf.

Wecker-Piglhein bleibt nur die Hoffnung: "Vielleicht steht der Brunnen noch." Der 69-jährige Urenkel und Architekt würde als Erinnerung gern einen Abguss im eigenen Garten aufstellen. "Das würden wir natürlich sehr vorsichtig und nur in Absprache mit den Eigentümer machen", sagt er. "Vielleicht findet sich jemand, der uns auf die Spur helfen kann", hofft er. Die Eltern seines Urgroßvaters hießen Loudovicus-Piglhein. "Loudovicus war ein Designer und Möbelfabrikant in Hamburg, hat unter anderem die Senatorenetage des Hamburger Rathauses und die Königshäuser in Dänemark eingerichtet", so Piglhein. Wer bei der Recherche helfen möchte, kann sich unter Telefon (0 21 02) 89 39 17, bei der bz (040) 725 66-211 oder per E-Mail reinbek@bergedorfer-zeitung.de melden.

* Piglhein, Bruno (1848 -1894): Maler und Bildhauer, begann mit Dekor. Im Stil Makarts für Hamburger Patrizierhäuser, malte einige mythologische Darstellungen in der Art Böcklins (Kentaurenbilder), Bildnisse und Tierstücke, arbeitete 1882 bis -84 vornehmlich in Pastell (Damen- und Kinderbildnisse, spanische Tänzerinnen, Kokotten), errang Erfolg mit religiösen Darstellungen (Moritur in Deo, 1879, Berlin Nationalgalerie), besonders mit seinem Hauptwerk, dem Panorama der Kreuzigung Christi, 1886. Quelle: Thieme-Becker, Künstlerlexikon